Ein gelber Reisebus fährt in den Sonnenaufgang.  (Foto: SWR)

Hilfsaktion aus Bräunlingen

Ukraine-Hilfe: Schweizer Gewichtheber unterstützen über Grenzen

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AUTOR/IN
Henning Winter
Christof Gerlitz

Der baden-württembergische Gewichtheber-Verband hilft der Ukraine. Schweizer Sportkameraden unterstützen die Initiative der Nachbarn jetzt finanziell.

Drei Busse des baden-Württembergischen Gewichtheber-Verbandes haben sich am Freitag aus Bräunlingen im Schwarzwald auf den Weg in Richtung Ukrainische Grenze gemacht. Vollgepackt mit Hilfsgütern und mit der Absicht, möglichst viele Menschen mit zurück nach Deutschland zu bringen. Aus der Schweiz gab es dafür finanzielle Unterstützung.

Gewichte heben und helfen: Selbst im Schweizerischen Aarau haben die Gewichtheber des örtlichen Vereins nicht lange gezögert, als Baden-Württembergs Vizeverbandspräsident Jürgen Braun dazu aufgerufen hat. Michael Fink, Weightlifting Aarau: "Bei Jürgen sind wir uns ganz sicher, dass da was Richtiges daraus gemacht wird, deswegen, wenn er den Aufruf startet, dann wird das Vereinskonto geplündert und dann geht’s rüber."

"Viele haben nur darauf gewartet. Sie wollten helfen. Sie wussten nicht wie."

Am Sonntag sind die Flüchtlinge, die der Gewichtheber-Verband von der polnisch-ukrainischen Grenze geholt hat, in Südbaden angekommen. Vergangenen Freitag erst hat sich Jürgen Braun auf den Weg gemacht. In den Bussen Hilfsgüter im Wert von 200.000 Euro: Essen, Kleidung, Medikamente, Schlafsäcke, Isomatten. Jürgen Braun, Vizepräsident Gewichtheber-Verband Baden-Württemberg: "Viele haben nur darauf gewartet. Sie wollten helfen. Sie wussten nicht wie. Und sind eigentlich dankbar dafür, dass man ihnen eine Plattform bietet, weil die Hilfsbereitschaft gigantisch ist."

Einziger Gewichtheber-Verein der Schweiz gehört zu BW-Verband

Auch die Kraftpakete in Aarau haben nur darauf gewartet zu helfen. Als einziger Schweizer Gewichtheber-Verein gehören sie dem Baden-Württembergischen Verband an. Daher die engen Verbindungen. Sport überwinde Grenzen sagt Michael Fink. Deshalb käme schnelle Hilfe gerade auch aus den Sportverbänden. Doch auch zu den russischen Verbänden gebe es eben enge Verbindungen, betont er: "Auch wir sind hin und her gerissen, wenn zwei Krieg spielen wollen. Aber wenn die Zvilisten dann darunter leiden - dass ist jenseits."

Heben und helfen - grenzüberschreitend. Weitere Aktionen der Gewichtheber sind schon in Planung.

Mitschnitt SWR Aktuell vom 6.3.2022 mit Dreiland Aktuell (ab 04:49)

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