Der Chemiker Paul Rustemeyer erforscht seit Jahrzehnten das bunte Innenleben von äußerlich schwarzen Turmalinen. Mit einer Diamantsäge schneidet er sie in dünne Scheiben. Diese legt er dann auf Glas und schleift mit der Hand vorsichtig weiter. Dabei habe er jedes Mal wieder eine "innere Spannung, eine Erwartungshaltung, was da wohl kommen wird." Wenn sich dann nach einiger Zeit die ersten Farben und Strukturen zeigen, erlebe er "ein Glücksgefühl."
Turmaline wachsen wie Lebewesen
Schon als Kind begeisterte sich Paul Rustemeyer für Steine und Kristalle, seit den 90er Jahren erforscht er mit besonderem Interesse dunkle Turmaline. Sie kommen weltweit vor, wachsen wie Lebewesen, und "ernähren" sich dabei von Metallen und Spurenelementen. „Es kann dann zum Beispiel ein Kupfer sein, dann gibt es einen blauen Turmalin oder es kann Mangan sein, dann gibt es einen roten Turmalin", erzählt Paul Rustemeyer. Auf diese Weise entwickeln sich unterschiedliche Farbzonen im Inneren der äußerlich schwarzen Turmaline.
Makro-Fotografien zeigen magische Natur-Kunstwerke
Unter dem Mikroskop und mit Spezial-Kameras zoomt Rustemeyer ganz tief hinein in die Innenwelt der Turmaline und entdeckt so "ganz neue Welten". Die Freiburger Ausstellung zeigt Duzende solcher Makro-Fotografien. Sie können an Unterwasserwelten, Wüstenlandschaften oder ferne Planeten erinnern. Außerdem sind über 400 Turmalin-Kristalle und rund 1.500 hinterleuchtete Feinschliffe zu sehen.
Besucherinnen und Besucher können selbst Turmaline schleifen
Im Museum für Natur und Mensch können Besucherinnen und Besuchern auch selbst das Innenleben dunkler Turmaline erforschen. in Workshops können sie Turmalin-Scheiben so lange fein schleifen, bis die Natur-Kunstwerke zum Vorschein kommen. Übrigens: Mit ein bisschen Glück lassen sich dunkle Turmaline auch im Schwarzwald finden.