Bei teilweise leicht bewölktem Himmel konnte man in den frühen Morgenstunden die Mondfinsternis in Südbaden beobachten. Vor allem die erste Phase der Mondfinsternis konnten Schaulustige bestaunen. Einige waren zum Beispiel auf den Kanonenplatz in Freiburg gekommen, um das Naturschauspiel live zu verfolgen. Bei milden 17 Grad und einer leichten Brise richteten Hobby-Fotografen und Mondliebhaber ihre Objektive und Ferngläser Richtung Mond.
Vollmond blitzt hinter Wolken
Um vier Uhr versteckt sich der Vollmond noch hinter den Wolken, ab und zu blitzt er hindurch. Der Horizont hingegen ist wolkenfrei. Eine halbe Stunde später - die ersten Vögel beginnen bereits zu zwitschern - sind die Wolken abgezogen und der Vollmond tritt in den Kernschatten der Erde. Von oben links schiebt sich langsam ein Schatten über den Erdtrabanten. Es beginnt zu dämmern.
Mond verschattet langsam
Nach 30 Minuten ist mehr als die Hälfte des Mondes bereits dunkel und im Schatten verschwunden. Die blaue Stunde beginnt, der Himmel wechselt fließend seine Farbe von nächtlichem Schwarz in frühmorgendliches Blau.

Zu hell für "Blutmond"
Jetzt geht es schnell. Das Vogelkonzert ist in vollem Gang und bald geht auch schon die Sonne auf. Vom Vollmond ist nur noch eine schmale Sichel erkennbar. Die rötliche Färbung des erwarteten "Blutmonds" lässt sich in Südbaden allerdngs nur erahnen. Nicht nur, weil sich eine Wolke, kurz bevor der Mond vollständig in den Kernschatten der Erde tritt, vor die verbliebene Sichel schiebt. Auch ist das Morgenlicht bereits zu hell für das seltene Naturschauspiel. Um den "Blutmond" bestaunen zu können, hätte man weiter westlich sein müssen, zum Beispiel in Portugal, wo der Tag deutlich später beginnt.

Dennoch: Der Aufwand hat sich gelohnt - auch ohne "Blutmond". Und so leert sich der Kanonenplatz auf dem Freiburger Schlossberg langsam wieder. Stative, Kameras und Ferngläser werden weggepackt - bis zur nächsten Mondfinsternis. Die gibt es - zumindest partiell - am 23. Oktober 2023.
