Rotwein (Foto: IMAGO, Imago)

Umweltschonende Rebsorten

"Tamino": Neue Dachmarke für nachhaltigen Piwi-Rotwein

Stand
AUTOR/IN
Gabi Krings
Paula Zeiler
Bild von Autorin Paula Zeiler aus der SWR Aktuell Redaktion in Freiburg (Foto: SWR)

Das Staatliche Weinbauinstitut in Freiburg hat ein neues Cuvée unter dem gemeinsamen Namen "Tamino" vorgestellt. Der Piwi-Wein soll südeuropäischem Rotwein Konkurrenz machen.

Mit dem neuen Rotwein-Cuvée "Tamino" komme man dem Ziel näher, den Ökoweinbau im Land auszudehnen und den Pflanzenschutzmitteleinsatz zu reduzieren. Das sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) bei der Markteinführung am Montag. Denn der neue Rotwein werde vorwiegend aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, den so genannten Piwis, gewonnen.

SWR-Reporterin Gabi Krings berichtet im Hörfunk über das "Tamino"-Projekt

Projekt vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg

Das Projekt unter dem Markennamen "Tamino“ wurde vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (WBI) zur besseren Vermarktung von Piwi-Rebsorten im Frühjahr 2021 gestartet. Rund 30 Weingüter, Winzergenossenschaften und Kellereien beteiligen sich daran, viele davon kommen aus Südbaden.

"Tamino"-Weinprobe im Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (Foto: SWR, Gabi Krings)
Der "Tamino" setzt sich je nach Weinproduzent aus anderen Piwi-Rebsorten zusammen.

Was sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten - kurz Piwis?

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten brauchen weniger Pflanzenschutzmittel als andere Rebsorten, so das WBI. Sie sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten, wie zum Beispiel Mehltau. Piwis sind auch robuster gegen zunehmende Wetterextreme wie Trockenheit oder langanhaltende Nässe. Dadurch kommt es zu weniger Ertragsausfällen, die Betriebe können Risiken minimieren und Kosten sparen.

"Mit robusten Piwi-Rebsorten gelingt ein nachhaltiger Weinbau für zukünftige Generationen."

Piwis brauchen bis zu 70 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel

Insgesamt passen sich die Piwis dem Klimawandel besser an und fördern die Biodiversität im Weinbau. Mithilfe des Anbaus von Piwi-Rebsorten soll es möglich werden, bis zu 70 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel zu verwenden. Aus diesem Grund wird die Vermarktungsoffensive auch vom Land Baden-Württemberg finanziell gefördert.

Weinbauinstitut Freiburg züchtet seit 30er Jahren Piwis

Tatsächlich werden am WBI seit rund 90 Jahren Piwis gezüchtet und heute in über 30 Staaten angebaut.

Flache Ebene mit grünene Weinreben. (Foto: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)
Neun Winzergenossenschaften und Weingüter im Land vermarkten den neuen Rotwein-Cuvée.

Jeder Produzent verarbeitet "Tamino" anders

Das neue Cuvée habe aktuell neun Winzergenossenschaften und Weingüter aus Baden und Württemberg im Angebot. 30 Weinproduzentinnen und Weinproduzenten wollen sich dem Vermarktungsprojekt anschließen und haben sich für den "Tamino" auf einen Herstellungsprozess geeinigt. Dadurch soll der Wein immer dieselbe Geschmacksnote bekommen, auch wenn er - je nach Produzent - aus anderen Piwi-Rebsorten besteht.

Minister Peter Hauk (CDU) zum neuen Rotwein aus Piwi-Rebsorten:

BW will Pflanzenschutzmittel bis 2030 stark reduzieren

Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, landwirtschaftliche Flächen, die nach den Regeln des ökologischen Landbaus bewirtschaftet werden, bis zum Jahr 2030 auf 30 bis 40 Prozent auszudehnen. Gleichzeitig sollen 40 bis 50 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen.

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