Normalerweise serviert Fritz Helfesrieder Gästen aus Südbaden und dem Elsass in seinem Sternerestaurant Storchen bei Bad Krozingen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) preisgekrönte Fisch-Spezialitäten. Aber seitdem der Krieg in der Ukraine begonnen hat, will er helfen. Deshalb beschließt er, in seiner Freizeit Essensrationen in Konserven zu kochen. Die werden dann in die Ukraine gebracht und sollen eine Hilfe für die Menschen in den Kriegsgebieten sein.
Hier der Radiobeitrag zum Nachhören:
Koch nutzt sättigende Beilagen für Speisen
Der 66-jährige Sternekoch wählt die Zutaten seiner Mahlzeiten mit Bedacht: Schweinefleisch, Gemüse und Kartoffeln kommen in die Konserven. Die Speisen sollen sättigen und gesund sein, auch Kinder können sie essen. Außerdem ist Helfesrieder wichtig, dass die Konserven praktisch sind. Im Krieg muss es schnell gehen. Daher lassen sie sich mithilfe eines Ziehdeckels leicht öffnen und können im heißen Wasser warm gemacht werden.
“Wir wollten unseren Beitrag leisten, ein kleines bisschen die Not lindern. Auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.”
Damit die Menschen in der Ukraine wissen, was in den Konserven steckt, sind sie etikettiert. Die Zubereitung der Mahlzeit ist auf Englisch und Ukrainisch erklärt. Bildzeichen von einem Schwein und verschiedenen Gemüsesorten sind zusätzlich in das Design mit eingebaut. So wird der Inhalt der Speise einfach dargestellt.
Verein aus Freiburg übernimmt Sponsoring
Die Idee mit den Konserven kam Helfesrieder bei einem Glas Wein mit seinem Freund Helmut Laaff. Der sitzt im Vorstand des Vereines Academy meets Industry (AMI) aus Freiburg. Für gewöhnlich vernetzt der Verein Studierende und Industrie miteinander. Nun finanziert er das Konserven-Projekt.
Ukraine-Hilfe der Evangelischen Stadtmission Freiburg organisiert Transport
17 Kartons mit ingesamt 700 Konserven fährt Helfesrieder schließlich zur Sammelstelle der Ukraine-Hilfe nach Freiburg. Volker Höhlein ist Leiter des Hilfsprojektes, er koordiniert die Lieferungen ins Kriegsgebiet. Er will die Konserven so schnell wie möglich auf den Weg in die Ukraine bringen. Ein Lkw wird sie in den Osten des Landes fahren, nach Charkiw. Dort sei die Versorgungslage besonders schlecht.
Sternekoch hofft auf mehr Beteiligung
Helfesrieder möchte auch andere Kolleginnen und Kollegen aus der Gastronomie motivieren, bei der Aktion mitzumachen: “Wenn sich mehr beteiligen würden, könnten wir mehr bewegen”. Unter diesen Voraussetzungen kann er sich vorstellen, dass seine Konservenlieferung nicht die letzte gewesen ist.