An der Staumauer des Schluchsees im Hochschwarzwald ist am Dienstag ein neues kleines Wasserkraftwerk in Betrieb gegangen. Seine Leistung reicht nach Angaben des Betreibers aus, um bis zu 200 Vier-Personen-Haushalte mit Strom zu versorgen.
Das ist quasi ein kleines Extra für die Stromversorgung in der Region. Zum Vergleich: Das gesamte im Schluchsee gespeicherte Wasser würde ausreichen, um 50.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.
Betreiber: Wichtiger Beitrag zu erneuerbaren Energien
Doch in Zeiten, in der es Sorgen vor einer Energielücke im Winter gibt, ist die Freude über eine zusätzliche Energiequelle groß.
"Es ist ein kleineres Kraftwerk, aber dennoch ein wichtiger Beitrag zu den erneuerbaren Energien."

Der Bau des Kraftwerks hat eine längere Vorgeschichte. Die Schluchseewerke hatten 2018 nach 80 Jahren eine neue Betriebserlaubnis für den Stausee gebraucht. Dabei gab es Streit, unter welchen Bedingungen das Staubecken betrieben wird. Am Ende gab es einen neuen Vertrag mit Auflagen: So verpflichtete er die Betreiber dazu, Wasser in alte Bachläufe abzugeben, die seit 90 Jahren trocken liegen.
Kraftwerk soll Verluste für die Schluchseewerke auffangen
Durch das einst trockene Flussbett der Schwarza am Fuß der Staumauer fließen mittlerweile 211 Liter pro Sekunde. "Da haben wir uns gesagt: Wenn wir schon Wasser abgeben, können wir doch ein Kraftwerk dazwischenschalten, um wenigstens einen Teil der Verluste wieder aufzufangen", sagte Steinbeck.
Denn eigentlich verdienen die Schluchseewerke ihr Geld mit dem Stausee - ein Speicherbecken, aus dem Wasser durch große unterirdische Turbinen zur Stromerzeugung abgelassen wird. Dieses Wasser wird wie in einem Kreislauf dann auch wieder hoch gepumpt.
Bauvorhaben vorerst gestoppt
Derzeit ist der Schluchsee trotz Trockenheit im Sommer so gut gefüllt wie selten zuvor. Die Schluchseewerke haben alle für dieses und nächstes Jahr geplanten weiteren Bauvorhaben gestoppt. Im Fall einer Stromlücke sollen die Wasserspeicher sofort bereitstehen, um schnell Strom zu liefern.