War der Schwarzwald lange vor den Gründungen der Klöster im Mittelalter ein undurchdringlicher und womöglich menschenleerer Urwald? Nein, sagen Forscher. Die Geschichte geht viel weiter zurück. Schon in der Ur- und Frühgeschichte haben im Schwarzwald Menschen gelebt. Hinweise auf Siedlungen gehen sogar bis in die Jungsteinzeit zurück.
Lebendiger Handels- und Lebensraum
Eine ganz besondere Rolle spielen die Baar und die Gegend um Villingen-Schwenningen. Es gibt Hinweise darauf, dass Stätten wie der Magdalenenberg, ein Großgrabhügel aus der Eisenzeit nahe Villingen, über einen jahrtausende alten Verkehrsweg durch den Südschwarzwald mit dem Breisgau verbunden war, haben die Forscher herausgefunden.
Raritäten zu bestaunen
Bisher nicht gezeigte Objekte aus den Sammlungen des Franziskanermuseums und viele Leihgaben aus ganz Baden-Württemberg sollen einen Eindruck über den aktuellen Stand der Forschung zur frühen Besiedelung und Erschließung des Schwarzwaldes vermitteln.
Zu sehen sind unter anderem steinzeitliche Jagdwaffen und verschiedene Werkzeuge aus der Bronzezeit. Eine Besonderheit ist etwa das Schwert eines Kriegers aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts.
Auch Kult spielte in der frühen Geschichte des Schwarzwaldes eine sehr große Rolle. Das zeigen verschieden Funde, wie etwa ein Quell-Heiligtum an der Brigachquelle sowie ein römische Gesichtsmaske, die einst zu hohen Festen getragen wurde.
Mit der keltisch-römischen Göttin Abnoba hatte der Schwarzwald einst sogar eine eigene Regionalgottheit. Abnoba war mit der römischen Jagdgöttin Diana gleichgesetzt und wurde zur Hüterin des Schwarzwaldes.
Weitere Informationen: Franziskanermuseum Villingen