Ein Sonntagvormittag in Basel: Am Rheinufer schlendern Menschen unter den Platanen entlang, ein Mann trinkt Wasser vom Basilisken-Brunnen, eine Radfahrerin fährt mit ihren Kindern im Anhänger vorbei, eine Seniorin führt ihren Hund Gassi.

Und mitten unter all diesen Menschen, kommt ganz selbstverständlich ein barfüßiger Mann entlang gelaufen, mit nichts weiter bekleidet als einer Badehose. Und das mitten in der Stadt!
Nur gute Schwimmer sollten im Rhein schwimmen
Sein Ziel ist das rheinaufwärts gelegene Tinguelymuseum. Hier starten viele zum Rheinschwimmen, so auch er.
"Ich bin am Rhein aufgewachsen, meine Mutter ging mit mir schon schwimmen, da war ich vier oder fünf Jahre alt."
Sie sei schon früh mit ihm in den Rhein schwimmen gegangen. Weiter verrät er, dass sie eine sehr gute Schwimmerin gewesen sei und dass man, wenn man im Rhein schwimmen möchte, sich nicht überschätzen dürfe. Aktuell ist der Rhein sehr warm, ein Schwimmer, der gerade aus dem Wasser steigt, ist begeistert.
"Wie in der Karibik!"
Er entschwindet unter eine der Duschen, die am Ufer installiert sind. Lotus steht in ihrem Bikini daneben und wartet. Sie ist elf und war gerade mit ihrem Papa im Rhein schwimmen gewesen. Die beiden sind erst einen Tag in der Stadt und besuchen Freunde. Lotus würde am liebsten von Leipzig nach Basel ziehen, so gut gefällt es ihr am Rheinknie.
"Ich find`s ganz schön. Man ist draußen, da kommt der Wind, und dann springe ich rein und dann ist es so schön angenehm. Und das macht auch übelst Spaß, zu versuchen wieder an Land zu kommen."
In der Nähe spielen kleinere Kinder im seichten Wasser mit einem selbstgebastelten Boot, neben dem Fähranleger lassen sich Nilgänse mit ihren Jungen im Wasser treiben.

Die Fähre selbst erinnert an einen großen Weidling, teils überdacht. Sie wird nur allein durch die Flussströmung angetrieben: Sie hängt an einem Seil, das quer über den Rhein gespannt ist. Je nach Schrägstellung eines Schwengels, der am Bug mit dem Seil verbunden ist, bewegt sich das Boot schwerelos zwischen Kleinbasel und der Sankt Alban Vorstadt hin und her. Die Fahrt ist günstig: zwei schweizer Franken für Erwachsene. Eine Tramfahrt ist teurer.
"Das ist so schön. So schön gemütlich, so schön langsam und doch ist man auf dem Wasser."

Auf dem Fluss ist alles "im Fluss" oder wie man heutzutage sagt: "im flow“ – das empfindet auch Fährmann Beat Fischer so, der eigentlich Berufsfeuerwehrmann ist. Aber vier Mal im Monat übernimmt er in seiner Freizeit das Steuer und schippert Einheimische wie Touristen zwischen den Ufern hin und her.
"Wir haben wenig Wasser, dementsprechend ist es viel friedlicher. Die Strömung ist sonst stärker, da muss man sonst viel mehr aufpassen, auf die Schwimmer und auf die Schiffe."
Im Moment dauere eine Fährfahrt aufgrund der geringeren Strömung doppelt so lange, wie sonst. Dafür sei es aber total ruhig, sagt er zufrieden.

Und irgendwie scheint sich die Ruhe, das Dahinfließen des Rheins, auf die Menschen in der Stadt zu übertragen. Das ist zumindest der Eindruck von Krishna Arnold. Durch den Fluss sei die Atmosphäre sehr locker.
"So einen großen Fluss zu haben, das ist auf alle Fälle was Schönes. Und ich merke auch, ich bin jetzt erst einen Tag hier, die Leute hier sind sehr freundlich."
Ganz tolle Menschen seien das in Basel, sagt er abschließend und geht mit seiner Tochter wieder rheinaufwärts, um nochmals ein Bad im Rhein, mitten in der Stadt, zu nehmen.