Die Isteiner Schwellen: Das sind karstige Felsen, die aus dem gurgelnden Wasser ragen, in der Ferne warten Kormorane auf einen Fischfang und in einer Senke mit Brackwasser sitzt ein Frosch und glotzt. Auf den Rheinkieseln weiter weg haben sich Hans-Heinrich und Edeltraud Krone niedergelassen.
Edeltraud Krone gefällt, dass sie hier ihren Hund schwimmen lassen kann. Und sie selber geht hier auch gerne schwimmen. Nur die Kraft des Wassers dürfe man nicht unterschätzen, meint sie. Ihren Hund Merle hat sie extra angeleint.

Rheinbegradigung war einschneidend für Landschaftsbild
Ihr Mann Hans-Heinrich ist sich sicher, dass die Isteiner Schwellen schon früher gefürchtet waren. Schon vor der Rheinbegradigung durch den Ingenieur Johann Gottfried Tulla.
"Das war hier früher eine ganz gefährliche Stelle für die Schiffer und Fischer, weil die Schwellen auch unberechenbar waren und sich immer veränderten und deswegen hat man das dann auch kanalisiert."
Kunstmuseum Basel hat historisches Bild
Wie es hier in Istein früher ausgesehen hat, ist zum Glück bekannt. Peter Birmann, ein Basler Maler, hat die Rheinauen bei Istein um 1800 gemalt. Das Bild befindet sich im Besitz des Basler Kunstmuseums und ist eines der beliebtesten im Museum, wie Kuratorin Eva Reifert weiß. Das Bild werde oft ausgeliehen für Ausstellungen, die kulturhistorischer Natur sind, die sich mit dem Rhein und seiner Veränderung beschäftigen oder Gemälde vom Rhein versammeln.

"Es ist auch ein Bedürfnis von Besuchern im Museum, die eigene Umgebung kennenzulernen."
Landschaftsmalerei war weit verbreitet
Das Bild beeindrucke vor allem durch das satte Grün und den weiten Himmel, so Reifert. In der unteren Bildhälfte hat Birmann die damalige Auenlandschaft und die vielen Mäander und Flussarme des Rheins detailgenau festgehalten.

"Man schaut Richtung Basel, da tauchen zwei kleinere Dörfchen auf – mit spitzen Dächern und mit Kirchtürmen. Wenn man die Gegend kennt, dann weiß man, das sieht heute völlig anders aus. Die Auenlandschaft gibt es nicht mehr."
Das Landschaftsbild hat sich verändert
Später wurde die Eisenbahn gebaut, der Rhein begradigt und ein Kanal gebaut, und auch die Autobahn verläuft mittlerweile im Tal.
Ein Radfahrer, der gerade vom Bodensee nach Karlsruhe am Rhein entlang radelt, gefallen die Isteiner Schwellen auf dem alten Ölgemälde besser, als heute.
"Das Ursprüngliche finde ich schöner, natürlich!"

Doch Hans-Heinrich Krone, der bei Osnabrück wohnt und seit fast 30 Jahren mit seiner Frau jedes Jahr an die Isteiner Schwellen kommt, sieht die Landschaftsveränderung eher nüchtern: "Uns gefällt beides, das eine ist eben pragmatisch und das andere ist Natur pur …."
