135 Solarzellen auf einem Ententeich: Das Modellprojekt erscheint banal, doch die Anlage erzeugt Strom für gut 100 Haushalte. Nun legt die Stadt Illkirch im Elsaß einen Gang zu. Auf einen Baggersee soll eine Anlage mit 47.000 Solarpaneelen entstehen. Allein in Straßburg gibt es mehrere Baggerseen und Kiesgruben, die nicht dem Bade- und Freizeitsport dienen können, so Thibaud Phillips, der Bürgermeister von Illkirch-Graffenstaden.
Experten befürchten negative Auswirkungen
Experten befürchten deshalb negative Auswirkungen auf den Sauerstoffgehalt im Wasser, da die Solarpanelen den Wind blockieren. Das Problem: Baggerseen sind keine simplen Wasserstellen, sie haben oft eine reichhaltige Biodiversität entwickelt. Wissenschaftler und Filmemacher Serge Dumont fürchtet, dass der Gasaustausch zwischen Luft und Wasser durch die Solarpanelen blockiert wird. Auch würde der Wind, der das Wasser aufwühlt, so blockiert werden.
Baden-Württemberg: 70 Baggerseen für Photovoltaik-Nutzung?
Auch bei uns hat die Landesregierung rund 70 Baggerseen als Nutzungsfläche für Photovoltaikanlagen ausgewählt. Einen Nutzungskonflikt gebe es nicht, da in diesen noch Kies abgebaut würde. Dass es außer dem Modellprojekt im Maysee im Ortenaukreis bisher keine weiteren Anlagen gibt, liege an den hohen Investitionskosten, so Herbert Swarowsky vom Regierungspräsidium Freiburg. Da für diese Anlagen eine elektrische Zuleitung sowie eine Ableitung gelegt werden müsse, gebe es höhere Betriebskosten und dann wahrscheinlich auch höhere Unterhaltungskosten als für vergleichbare Freiflächen-Photovovoltaik-Anlagen auf dem Land.
Potential von schwimmenden Solarmodulen kaum erforscht
Momentan sind die schwimmenden Solarmodule wenig erforscht. Das Potential, gerade in der Rheinebene mit hunderten von Baggerseen, scheint aber enorm zu sein.