Die Schweiz will unabhängiger von Energie-Importen werden. Um mehr erneuerbaren Strom im eigenen Land zu erzeugen, wollen die Eidgenossen nun verstärkt die Photovoltaik auf dem Wasser nutzen. Davon träumt auch Lucia Grüter vom Unternehmen "Energie Zukunft Schweiz". Beim Blick auf den Bielersee sieht die Projektleiterin für Solaranlagen vor ihrem inneren Auge bereits ein schwimmendes Solar-Kraftwerk.
Schwimmende Solaranlagen nicht umweltschädlich
Auf einem Stausee im Wallis gibt es schon ein Pilotprojekt. Neu wäre, wenn Solarkraftwerke auch auf natürlichen Seen der Schweiz schwimmen würden. "Es gibt solche Anlagen schon in anderen Ländern", sagt Antony Patt, Professor für Klimapolitik an der ETH Zürich. "Die Erfahrungen damit sind relativ gut. Wir beobachten keine Umweltschäden, die Tiere leiden nicht, das Wasser bleibt ein bisschen kühler, was vorteilhaft ist.“
Kritik von Gewässerschutzorganisation
Zehn Groß-Solarkraftwerke könnten ein Viertel des Schweizer Energiebedarfs decken. Dieser Plan, für den Gesetze angepasst werden müssten, stößt aber nicht überall auf Gegenliebe. Die Präsidentin der Gewässerschutzorganisation "Aqua Viva", Martina Munz, sieht zunächst andere Bereiche in der Pflicht. "Wir haben riesige Autobahnabschnitte, Rastplätze und Parkplätze. Auch die Bahn hat viel Infrastruktur." Dieses Potential müsse man zuerst ausnutzen. Dort sollten Großanleger in Photovoltaik investieren können.
Thailand macht es vor
Solarkraftwerke auf natürlichen Seen: In Thailand wird das schon in großem Stil praktiziert. In der Schweiz wird nun diskutiert, ob das auch ein Weg in Richtung Klimaneutralität sein könnte. Diese wollen die Eidgenossen bis 2050 erreichen.