Der 8. März gehört den Frauen auf der Welt. Seit mehr als einem Jahrhundert demonstrieren Menschen an diesem Tag für mehr Frauenrechte und Gleichstellung. Auch in Südbaden sind am Weltfrauentag Tausende auf die Straße gegangen.
Solidarität mit Frauen in der Ukraine
Rund 4.000 Demonstrierende haben sich laut Polizei am Dienstagnachmittag zu einer Kundgebung zum Weltfrauentag auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg versammelt. Es war ein sonniger Tag, überschattet vom Krieg in der Ukraine: In diesem Jahr richtete sich der Blick besonders auch auf die Frauen, die in der Ukraine durch den Krieg bedroht sind. Die Teilnehmenden der Demonstration drückten ihre Solidarität, ihr Mitgefühl und ihre Wut darüber aus, was Frauen, Kindern und ihren Männern gerade in der Ukraine passiert.
Außerdem wurden Rassismus, Sexismus und Diskriminierung jeder Art kritisiert. "Patriarchart zerstören" oder "Not your Barbie Girl" war auf Plakaten zu lesen. Organisiert wurde der Protest vom "FLINTA*-Bündnis". Dazu gehören Frauen, Lesben, Inter-, Trans-, nichtbinäre und agender Personen. Die Veranstalter der Demo sprachen von einem "feministischen Kampftag".
Kita-Beschäftigte protestieren für fairen Lohn
Im Tarifkonflikt der Beschäftigten in sozialen Berufen und der Erziehung sind am Dienstagmittag in Freiburg Hunderte einem Aufruf zum Warnstreik gefolgt. Es wurde symbolisch um "5 vor 12" auf dem Platz der Alten Synagoge protestiert. Kitas blieben sogar geschlossen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte diese Warnstreiks bewusst auf den Weltfrauentag gelegt, um auch auf die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam zu machen. Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross erklärte: "Der Frauentag ist dieses Jahr ein Frauenstreiktag." Weit über 80 Prozent der Beschäftigten in Kitas, Schulkindbetreuung, sozialen Diensten und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen seien Frauen. "Und in diesen Berufen wird im Jahr 2022 immer noch schlechter bezahlt als in vergleichbaren typischen Männerberufen - das wollen wir in dieser Tarifrunde endlich beenden."
"Glückatlas" am Weltfrauentag Corona-Pandemie trifft Frauen härter als Männer
Frauen haben mehr unter der Corona-Pandemie gelitten als Männer. Das zeigt unter anderem der sogenannte SKL-Glücksatlas, den die Universität Freiburg erstellt hat.
Empfang im Historischen Kaufhaus
Anlässlich des Weltfrauentags hat die Stadt Freiburg am Dienstagabend zu einem Empfang in das Historische Kaufhaus eingeladen. Oberbürgermeister Martin Horn diskutierte mit der Frauenbeauftragten Simone Thomas und der Poetry-Slammerin Marie Lemor.
Bis zum 16. März sind in Freiburg Aktionen geplant, die sich für die Rechte von Frauen, Mädchen und queeren Menschen stark machen. Auch in Offenburg gibt es einen Monat lang ein vielseitiges Programm mit dem Ziel: mehr Gleichberechtigung.