Stress für die Auerhühner

Mehr Skitouristen am Feldberg: Ranger pochen auf Naturschutz

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Marion Eiche

Auch im zweiten Corona-Winter stürmen die Skifahrer und Schneeschuhwanderer den Feldberg. Die Naturschutzwarte haben ein wachsames Auge.

Als im vergangenen Winter die Skilifte pandemiebedingt still standen, haben sich viele Wintersportler mit Schneeschuhen, Touren- und Langlaufskiern ausgerüstet. Seitdem ist auch abseits der Skipisten mehr los auf dem höchsten Berg im Schwarzwald. Zwar befindet sich das Skigebiet am Feldberg zum größten Teil außerhalb des Naturschutzgebietes, aber es ist von einer Landschaft umgeben, die für Natur und Artenschutz eine bedeutende Rolle spielt. Deshalb ist vor allem am Wochenende der Ranger Achim Laber unterwegs, um die Besucherinnen und Besucher auf die Naturschutzregeln aufmerksam zu machen.

Ranger am Feldberg mit Skitouristen (Foto: SWR)
Ranger am Feldberg mit Skitouristen

Stress für das Auerhuhn

Besonders den seltenen Auerhühnern macht der Tourismus am Feldberg zu schaffen. Die Vögel können sich zwar an bestehende Störungen gewöhnen, beispielsweise an Pisten und Loipen, sagt der Naturschützer. Was sie aber stört, das sind Beunruhigungen abseits dieser Strecken. Dann werden sie von den Menschen aufgescheucht, müssen wegfliegen, sie fressen weniger, verlieren Energie und werden im Frühling vom Fuchs gefressen.

"Wenn das so weitergeht, kann ich nicht versprechen, dass wir in zehn Jahren noch Auerhühner haben."

Absperrung im Naturschutzgebiet Feldberg (Foto: SWR)
Absperrung im Naturschutzgebiet Feldberg

Der Rummel im Wald ist laut den Naturschützern der wichtigste Grund, warum die Zahl der Auerhühner seit Jahren am Feldberg zurückgeht. Deshalb ist Ranger Achim Laber unterwegs, um die Menschen über die Regeln aufzuklären.

Auf Wegen, Pisten und Loipen bleiben

Je mehr die Besucherinnen und Besucher um die Problematik Bescheid wissen, desto besser, so Laber. Denn schließlich seien die meisten ja auch naturverbundene Leute. Nur in absoluten Notfällen werden kostenpflichtige Verwarnungen oder sogar Bußgelder bis zu 200 Euro verhängt. In der Regel bekommen die Touristen auf Abwegen eine Karte mit den Wildruhezonen in die Hand. Und schließlich sei es ja so, sagt der Ranger: "Auf den Freiflächen darf man überall rumrennen."

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Marion Eiche