Am Freiburger Hauptbahnhof herrscht am Donnerstagmorgen Betrieb wie fast immer. Die Regionalzüge aus den Umlandgemeinden sind voll, ebenso die Straßenbahnen. Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) stellt noch keinen Rückgang der Fahrgäste fest. "Wir tun alles, um die Sicherheit zu gewährleisten", sagt VAG-Sprecher Andreas Hildebrandt. Die Fahrzeuge würden täglich gereinigt und desinfiziert.
"Die Sorglosigkeit ist nicht berechtigt"
Mobilität ist Teil der staatlichen Grundversorgung und muss außer im größten Notfall auch in Krisen aufrecht erhalten werden. Unproblematisch ist sie deshalb nicht, findet Gerd Antes, ehemaliger Direktor des Cochrane-Instituts Freiburg und Experte für Risikoeinschätzung bei Seuchen. Er rät zu größter Vorsicht im öffentlichen Nahverkehr. Das Gebot, Abstand zu halten und Tröpfcheninfektionen zu vermeiden, gelte natürlich auch in Bussen und Bahnen, sagt Antes. "Deswegen ist eigentlich die Sorglosigkeit an der Stelle nicht berechtigt."
Lieber auf dem Rad nass werden, als andere zu gefährden
Antes empfiehlt: "Ich würde heute aufs Fahrrad steigen." Vielleicht mal nass zu werden, könne man gut in Kauf nehmen, wenn sich so etwa die eigenen, schwer kranken Großeltern schützen ließen, so der Gesundheitsexperte. "Das ist es wert."