Impulsfahrzeuge zur seismischen Messung (Foto: SWR, Jan Ludwig)

Tiefenmessungen im Breisgau

Seismische Messungen sollen Geothermie-Potenzial zeigen

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Auf der Suche nach Heißwasservorkommen führt der Energieversorger Badenova im Großraum Breisach seismische Tiefenmessungen durch. Damit soll das Potenzial für Geothermie ausgelotet werden.

Drei schwere, so genannte Impulsfahrzeuge sind derzeit zwischen Breisach, Freiburg und Bad Krozingen unterwegs. Mit ihrer Hilfe will der Freiburger Energieversorger Badenova herausfinden, ob es in der Tiefe Thermalwasservorkommen gibt, die sich zur Wärmegewinnung nutzen lassen.

Wenn die Ergebnisse der 3D-Messungen ein viel versprechendes Ergebnis liefern, möchte Klaus Preiser, Geschäftsführer der Badenova-Tochter Wärmeplus, eine große Geothermie-Anlage bauen, die für 40.000 Menschen Wärme liefern könnte.

"Diese Wärme werden wir irgendwo hier in der Region gewinnen und dann dorthin transportieren, wo sie gebraucht wird. Ein Großteil geht sicher nach Freiburg. Aber auch Kommunen wie Breisach, Bad Krozingen oder Schallstadt können und werden profitieren."

Die drei riesigen Impulsfahrzeuge können Vibrationswellen ins Erdreich schicken. Mehrere Geophone - das sind mikrophonähnliche Messstäbe - stecken im Umkreis in der Erde und nehmen die in den verschiedenen Erdschichten reflektierten Impulse auf. Dadurch können die Erderschütterungen dreidimensional gemessen werden. Es entsteht ein detailliertes Bild der geologischen Strukturen bis in eine Tiefe von mehreren hundert Metern.

Geophon zur 3D-seismischem Messung (Foto: SWR, Jan Ludwig)
Mit Geophonen, etwa 15 Zentimeter langen Messstäben, werden die Vibrationen des Bodens gemessen

Gemessen wird in den kommenden Wochen in Breisach, Merdingen, Schallstadt, Ehrenkirchen, Bad Krozingen und Hartheim (alle Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) sowie in Freiburg-Munzingen.

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