Knallrote Kirschen in einer Verkausschale (Foto: SWR, Karin Wehrheim)

Überangebot auch wegen Krieg

Schwierige Kirschensaison für südbadische Obstbauern

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Owusu Künzel
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Gabi Krings

In Südbaden wird bei Tafelkirschen eine gute Ernte erwartet. Dennoch ist die Nachfrage nach südbadischen Kirschen in diesem Jahr durchwachsen.

Die Obst- und Gemüsevertrieb Südbaden GmbH (OGS) in Vogtsburg im Kaiserstuhl (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) rechnet mit einer guten Kirschenernte. Aufgrund des warmen und nassen Frühlings werden 500 bis 600 Tonnen Tafelkirschen erwartet. Probleme bereitet der OGS allerdings die Vermarktung. Zwar würden die Supermärkte und Discounter regionales Obst anbieten, an der Ladentheke seien die Kundinnen und Kunden aber zurückhaltend.

Überangebot an importierten Kirschen

Dieses Jahr gäbe es außerdem ein Überangebot an importierten Kirschen, auch wegen des Kriegs in der Ukraine, so OGS-Geschäftsführer Lorenz Boll. Man stehe in Konkurrenz zu Kirschproduzenten in Spanien und Griechenland. Die größte Konkurrenz käme aus der Türkei, da dort billiger produziert werden könne. Traditionell beliefere die Türkei auch den russischen Markt, der nun wegfiele, so Boll. Daher kämen mehr türkische Kirschen auf den westeuropäischen Markt.

"Im Moment komme ich mir vor, als ob ich Luxusgüter verkaufen darf."

Heimische Betriebe können nicht kostendeckend arbeiten

Aufgrund des Überangebots an günstigen Kirschen aus Südeuropa könnten die heimische Erzeuger aktuell kaum Gewinne machen, berichtet Lorenz Boll dem SWR. Wenn günstige Preise bei ausländischen Kirschen vorlägen, bekäme man keine Traumpreise, so Boll. Man erlebe das, was man mit Spargel und Erdbeeren erlebt habe, jetzt auch mit den Kirschen.

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