Die Obst- und Gemüsevertrieb Südbaden GmbH (OGS) in Vogtsburg im Kaiserstuhl (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) rechnet mit einer guten Kirschenernte. Aufgrund des warmen und nassen Frühlings werden 500 bis 600 Tonnen Tafelkirschen erwartet. Probleme bereitet der OGS allerdings die Vermarktung. Zwar würden die Supermärkte und Discounter regionales Obst anbieten, an der Ladentheke seien die Kundinnen und Kunden aber zurückhaltend.
Überangebot an importierten Kirschen
Dieses Jahr gäbe es außerdem ein Überangebot an importierten Kirschen, auch wegen des Kriegs in der Ukraine, so OGS-Geschäftsführer Lorenz Boll. Man stehe in Konkurrenz zu Kirschproduzenten in Spanien und Griechenland. Die größte Konkurrenz käme aus der Türkei, da dort billiger produziert werden könne. Traditionell beliefere die Türkei auch den russischen Markt, der nun wegfiele, so Boll. Daher kämen mehr türkische Kirschen auf den westeuropäischen Markt.
Heimische Betriebe können nicht kostendeckend arbeiten
Aufgrund des Überangebots an günstigen Kirschen aus Südeuropa könnten die heimische Erzeuger aktuell kaum Gewinne machen, berichtet Lorenz Boll dem SWR. Wenn günstige Preise bei ausländischen Kirschen vorlägen, bekäme man keine Traumpreise, so Boll. Man erlebe das, was man mit Spargel und Erdbeeren erlebt habe, jetzt auch mit den Kirschen.