Deutsche ICE-Züge kommen auch in der Schweiz chronisch unpünktlich an. Bei rund zwanzig Prozent der Züge sind es mehr als fünfzehn Minuten. Fast die Hälfte kommt mehr als fünf Minuten zu spät - wenn sie überhaupt ankommen - wie der ICE aus Hamburg. Das Dilemma der Deutschen Bahn lässt sich auf dem Internet Portal Zugfinder.net nachlesen. Inzwischen ersetzt die Schweizer Bahn die unpünktlichen ICE-Züge durch eigene. In der Tourismusregion Graubünden hat die Deutsche Bahn die Erwartungen schwer enttäuscht.
Graubündner Regierungsrat: Der Deutschen Bahn fehlt Leistungsfähigkeit
Mario Cavigelli, Regierungsrat in Graubünden, nimmt kein Blatt vor den Mund und nennt das Problem beim Namen: "Die Pünktlichkeit, Taktverdichtung oder Umsteigefreiheit auf der Verbindung Landquart-Chur hat sich ja nicht verbessert. Ein Anliegen das alle hatten. Jetzt geht das den Bach hinunter, weil es der Deutschen Bahn an Leistungsfähigkeit fehlt."
Verband öffentlicher Verkehr: Deutsche Urlauber sollen nicht aufs Auto umsteigen
Auch geplante ICE Verlängerungen aus Frankfurt und Berlin in die Schweiz macht die Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn derzeit unmöglich. Die Schweiz sieht darin große Risiken, denn, so Ueli Stueckelberger, vom Verband öffentlicher Verkehr, "wir wollen unbedingt vermeiden, dass deutsche Urlauber künftig das Auto nehmen, weil sie im Zug nicht umsteigen wollen."
Die Deutsche Bahn bedauert die Verspätungen. Ein Trost bleibt: Zumindest ein Zug soll weiterhin bis Chur und zurück fahren. Doch offen bleibt, ob er dort überhaupt ankommt.
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