Ein Wolf ist von vorne zusehen.  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert)

Landes-Schutzkonzept wird ausgeweitet

Wolfsschutz: Geld für Halter von Rindern

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Die Landesregierung weitet ihr Schutzkonzept gegen Wölfe auch auf Rinder aus. Dadurch erhalten Landwirte zum Schutz von Kuhherden Geld.

Rinder-Halter im Land sollen ihre Herden künftig besser vor Wolfsangriffen schützen können. Das sieht das neue Schutzkonzept des Landes vor. Bisher war das nur für Schafe, Ziegen und kleine Kälber der Fall.

Anlass für das neue Schutzkonzept sind Angriffe eines Wolfs im Südschwarzwald auf ausgewachsene Rinder im vergangenen Sommer. Normalerweise sind sie seltener Ziel von Wölfen.

"Mir ist es wichtig, dass nicht nur die Schaf- und Ziegenhaltung, sondern auch Betriebe mit Rinderhaltung verlässlich unterstützt werden -  durch Beratung, aber auch finanziell."

Kälber müssen besser geschützt werden

Laut Umweltministerium wurde zudem vor Kurzem eine erste Wölfin im Gebiet gesichtet. Es sei davon auszugehen, dass sich schon in diesem Frühjahr ein erstes Wolfsrudel bilden wird. Rinderhalterinnen und -halter sollen deshalb Schutzmaßnahmen in ihre Beweidungskonzepte integrieren. Dazu gehört auch, dass bis zu acht Wochen alte Rinder umzäunt, behirtet und nachts in einem Stall untergebracht oder von einem Herdenhund geschützt werden sollen.

Schutz auch für ältere Rinder

Ältere Rinder brauchen weniger Schutz. Sie sollen aber beispielsweise durch elektrifizierte Zäune von Wölfen abgeschirmt werden. Je nach örtlichen Gegebenheiten können die Maßnahmen variieren, heißt es aus dem Umweltministerium. Ein solcher Wolfsschutz ist auch Voraussetzung, um eine Entschädigung vom Land Baden-Württemberg zu bekommen.

Das Schutzkonzept sieht allerdings unter bestimmten Bedingungen vor, dass ein Wolf getötet werden darf. Zum Beispiel wenn er trotz Herdenschutz mehrfach in kurzer Zeit und in engem Radius Rinder gerissen hat. Dann werde ein spezialisiertes sogenanntes "Entnahmeteam" eingesetzt, so das Umweltministerium weiter.

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SWR