In der Rench entstehen Fischunterstände (Foto: SWR)

Flüsse wegen anhaltender Trockenheit umgestalten

Bagger buddelt Schattenplätze für Fische in der Rench

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AUTOR/IN
Christine Veenstra

Tiefere Wasserrinnen und Schattenplätzen sollen den Fischen in der Rench (Ortenaukreis) Schutz vor den Folgen der anhaltenden Hitze bieten.

Wegen der andauernden Trockenheit kommt der Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Freiburg den Fischen in der Rench zu Hilfe. Zwischen Oberkirch-Stadelhofen und Lautenbach werden aktuell Schattenplätze und sogenannte Niedrigwasserbuhnen gebaut. Diese sollen bei Niedrigwasser das wenige Flusswasser auf eine schmale, aber tiefere Rinne konzentrieren.

Das Ziel: Die Wassertemperaturen werden niedriger gehalten und die Verdunstung reduziert. Zudem bieten sie für die Fische sichere Verstecke vor ihren Fressfeinden, denn der kanalisierte Fluss bietet ansonsten keine Sträucher oder Baumwurzeln. Er verläuft quasi schnurgerade, und am Ufer findet sich eigentlich nichts. Die Umgestaltung der Rench soll den Fischen während der aktuellen Trockenphase helfen, aber auch langfristig den ökologischen Zustand des Flusses verbessern.

"Hier können sich die Fische bei den hohen Temperaturen in ein kühles, tiefes Loch zurückziehen und sind gleichzeitig auch noch vor Fressfeinden wie Kormoranen und Fischreihern geschützt.

Überdachter Kaltwasserpool: wie eine Garage für Fische

Ein Bagger holt am Ufer Steine und Erde hoch und gräbt ein großes Loch mit etwa 1,50 Meter Tiefe. Drumherum kommen Steine, obendrauf ein großer Deckel aus Stahlblech. Das Ganze wird danach noch unter Erde und Steinen versteckt. Darunter können die Fische quasi wie in einer Garage parken - kühl und geschützt.

Flussaufwärts gibt es weitere dieser Kaltwasserpools oder Fischgaragen. Und dort herrscht reger Betrieb: viele kleine Jungfische schwimmen dort rein, und raus und auch ein paar größere. Die schnelle Hilfe für die Fische kommt offenbar an. Nachmachen ist erwünscht: Das Land hat einen Leitfaden herausgebracht, damit andere Landesbetriebe oder Kommunen solche Fischunterstände nachbauen können.

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