Historisches Ergebnis von neun Millionen Euro
Während im ersten Corona-Winter die Lifte auf und um den Feldberg still standen, liefen sie in der letzten Saison umso mehr: An 123 Betriebstagen beförderten sie deutlich über 280.000 Skifahrerinnen und Skifahrer. Der Umsatz verdoppelte sich gegenüber 2019/20, als die Pandemie nur am Rand eine Rolle spielte, auf über neun Millionen Euro. Sogar der Rekordwinter 2017/18 wurde um 14 Prozent deutlich übertroffen.
Coronawinter 2019/20 war Totalausfall
Allerdings könne das den Ausfall des vergangenen Winters nicht ganz wettmachen. Hier hatte es einen Totalausfall gegeben, so der Liftverbund-Vorsitzende Joachim Albrecht. Wegen des Lockdowns blieben die Lifte am Feldberg komplett außer Betrieb: ein Verlust von acht Millionen Euro. Staatliche Coronahilfen habe es wegen der kommunalen Trägerschaft nicht gegeben.
Auch Urlauber mussten zahlen
Ein wesentlicher Grund für den guten Jahresabschluss 2021/21 war das neue Preismanagement des Liftverbunds: So wurde der Vertrag mit der Hochschwarzwald Tourismusgesellschaft zur Schwarzwald Card nicht mehr verlängert. Die Folge: Schwarzwaldurlauberinnen und -urlauber konnten das Liftangebot in der vergangenen Saison nicht mehr kostenfrei nutzen, sie mussten auch bezahlen. Die Mehreinnahmen helfen nun, optimistisch in die Zukunft zu blicken, sagt der neue Geschäftsführer Julian Probst.
G2-Regelung und digitales Buchen erfolgreich
Ausgezahlt hat sich auch die Coronastrategie des Liftverbunds. Zuhause am PC, per Smartphone oder auch vor Ort an Automaten konnte man Liftkarten buchen und die Impf- oder Testnachweise erbringen. Das Online-Ticketing wolle man beibehalten, für Fragen solle es künftig einen Kundenmanager geben.
Skigebiet attraktiver machen
Geplant ist, das Skigebiet Feldberg in den nächsten Jahren technisch auf neue Beine zu stellen. Beispielsweise sollen Schlepplifte durch Sessellifte ersetzt werden. Bereits zur kommenden Saison will man das Schneemanagement weiter verbessern. Mittels digitaler Schneehöhenmessungen will man den Schnee gleichmäßig auf den Pisten verteilen und so den Einsatz der energieintensiven Schneekanonen reduzieren.
Hohe Energiekosten befürchtet
Insgesamt sollen alle Prozesse optimiert und der Einsatz von Ressourcen so gering wie möglich gehalten werden. Trotz aller Einsparungen rechnet der Liftverbund dennoch mit steigenden Ausgaben für Energie. Diese könne man nicht allein tragen, heißt es. Die Mehrkosten würden auf die Tickets umgelegt. Skifahren am Feldberg könnte im nächsten Winter also teurer werden.
Angebote für ÖPNV-Nutzende
Da einer Studie zufolge 75 Prozent der CO2-Emissionen in Skigebieten auf die Anreise mit dem PKW zurückgehen, will der Liftverbund Feldberg Anreize schaffen, auf Busse und Bahnen umzusteigen. So soll der Verleih von Skiausrüstung ausgebaut werden. Ebenso verweist der Skiverbund auf 200 beheizte Skisafes, also Boxen in denen man Skier und Schuhe vor Ort lagern kann. Daneben will man auf Land und Verkehrsverbund einwirken, um die Taktzeiten der Busse in den Stoßzeiten zu erhöhen.