Fassadenteile aus Aluminium sind bereits vom Hochhaus der Stadtverwaltung herabgefallen. Obwohl bereits Maßnahmen ergriffen wurden, ist die Gefahr noch nicht gebannt. Der heiße Sommer in diesem Jahr hat der Rathausfassade weiter zugesetzt.
Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz zu der Sanierungsfrage:
Sanierungskosten in Millionenhöhe
Eine Grundsanierung würde nach ersten Schätzungen rund 70 Millionen Euro kosten. Das Gebäude hat zwar Bestandsschutz, genügt den geltenden Erdbeben und Brandschutzbestimmungen aber nicht mehr.
Vier Szenarien werden diskutiert
Bis nächsten Sommer will die Stadtverwaltung dem Gemeinderat Vorschläge zum weiteren Vorgehen machen. Aktuell stehen vier Szenarien zur Debatte: Sanierung des bestehenden Hochhausturms oder dessen Abriss und ein Neubau an selber Stelle. Denkbar wäre auch, das Rathaus in die bisherige Lörracher Klinik umzuquartieren. Oder die bisherige Klinik abzureißen und dort ein neues Rathaus zu bauen. Diese Option ginge allerdings erst nach 2025, wenn das neue Zentralklinikum eröffnet ist. Sollte der jetzige Rathausturm stehen bleiben und saniert werden, könnte die bisherige Klinik den Rathausmitarbeitern während der Sanierung als Ausweichquartier dienen.
Sanieren oder abreißen und neu bauen?
Bei der Frage Sanierung oder Abriss plädieren der Oberbürgermeister, die Bürgermeisterin und die Gemeinderatsfraktionen von Grünen und SPD für eine Sanierung des Lörracher Rathausturms, auch aus ökologischen Gründen. Die CDU hat sich noch nicht festgelegt. Mit einem Abriss des jetzigen Hochhauses liebäugelt am ehesten die Fraktion der Freien Wähler um ihren Chef Matthias Lindemer. Er hält die Kosten für einen Neubau für deutlich kalkulierbarer als bei einer Sanierung.
Die Stadt Lörrach hofft auf Sanierungsgelder, da das Rathaus in einem aktuellen Sanierungsgebiet liegt. Die Kosten für das Rathaus sollen auf jeden Fall über einen langen Zeitraum gestreckt werden, damit Lörrachs OB Jörg Lutz sein Versprechen halten und die Stadt die Finanzierung stemmen kann: "Es kann keinen Stillstand in der Stadt geben."