Sie fuhren etappenweise von Karlsruhe nach Straßburg, dann weiter nach Mulhouse und Basel, über Freiburg und durch den Schwarzwald zurück nach Karlsruhe. Überquerten dabei mehrmals den Rhein: 120 Studierende, Absolventinnen und Absolventen oder aktuelle Mitarbeitenden der Eucor-Universitäten.
Egal ob auf einem Rennrad, Mountainbike oder Trekkingrad: Jeden Tag wählten die Teilnehmenden ihrem Niveau entsprechend eine der sechs Strecken aus. Zwischen 600 und 900 Kilometer legten sie am Ende insgesamt zurück - mit dem europäischen Gedanken im Gepäck.
Deutsch-französisch-schweizerische Freundschaften durch die Radtour
Pia Thiele ist im Orga-Team der Tour Eucor. Die 27-Jährige kommt ursprünglich aus Berlin und promoviert aktuell an der Uni Straßburg. Über die Radtour hat sie vor vier Jahren Lucie Simonin kennengelernt. Zufällig fand sie heraus, dass sie in Saarbrücken und Straßburg das gleiche studiert haben.
Seitdem starten beide jedes Jahr ins fünftägige Radabenteuer. Pia Thiele spricht Französisch, Lucie Simonin spricht Deutsch. Die Radtour ist für sie grenzüberschreitende Freundschaft ganz nach ihrem Geschmack.
Ich kann mit diesen interkulturellen Veranstaltungen, wo man sich nur zusammensetzt, nichts anfangen. Hier hat man ein gemeinsames Ziel.
"Manchmal gibt es schon diese interkulturellen Veranstaltungen, wo man sich nur zusammensetzt. Damit kann ich nicht so viel anfangen", sagt Pia Thiele. "Hier wollen wir die fünf Städte miteinander verbinden und dadurch kommt man ins Gespräch." Auch die gebürtige Lothringerin, Lucie Simonin, findet: Dadurch lerne man die schweizerische, die deutsche und die französische Kultur kennen.
Wir überqueren Grenzen gemeinsam und leben dabei mit der deutschen, französischen und schweizerischen Kultur. Schon allein in den Jugendherbergen, in denen wir übernachten.
Übernachtungen in Straßburg, Mulhouse, Basel und Freiburg
Das ehrenamtliche Orga-Team hat die Strecken geplant und sich um die Übernachtungen in Jugendherbergen gekümmert. Tagsüber versorgte ein Küchen-Team die Radfahrereinnen und Radfahrer auf der Strecke mit selbst gekochtem Essen.
Tour Eucor existiert bereits seit 1998
Die Idee der Tour geht auf das Engagement der Fachschaft für Wirtschaftswissenschaften des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zurück: die Eucor-Kooperation nicht nur auf dem Papier zu vereinbaren, sondern auch aktiv erlebbar zu machen.
Bei der ersten Tour 1998 waren nur ein paar wenige, radbegeisterte Studierende und ein Auto als Begleitung auf dem Weg. Jahr für Jahr wuchs dann die Teilnehmerzahl. Um die ehrenamtliche Arbeit anzuerkennen, war die Gründung eines Vereins notwendig. Und seit 2008, zum 10-jährigen Jubiläum der Tour, können neben aktiven Studierenden auch sogenannte Alumnis, also Absolventinnen und Absolventen der Eucor-Universitäten mitfahren.