Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft in Baden-Württemberg, Ralf Kusterer, hat die Prüfung in den Messehallen in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) als "unverantwortlich" bezeichnet.
"Der VfB Stuttgart spielt in einem riesigen Stadion mit über 50.000 Plätzen, und wir lassen nicht zu, dass 500 Leute zusammenkommen. Warum lassen wir es nicht zu? Weil es An- und Abreisewege gibt, weil das hochrisikobehaftet ist."
Hochschule verteidigt Präsenzprüfung
Die Hochschule verteidigt das Konzept. Die Corona-Verordnung sehe für solche Prüfungen eigens Ausnahmen von Beschränkungen vor. Neben der FFP2 Maskenpflicht habe man die Studenten sogar angehalten, sich vor der Prüfung freiwillig in eine zehntägige Quarantäne zu begeben. Für Schnelltests seien es schlicht zu viele, und die Prüfungen zu verschieben, sei keine Option.
"Die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg ist ermächtigt, Prüfungen vorzubereiten und auch durchzuführen, auch in Präsenz. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von uns - die Polizei ist eine systemrelevante Organisation, dass wir die polizeiliche Basis stärken. Dort werden die von uns ausgebildeten Kommissarinnen und Kommissare dringend erwartet."
Forschungsministerium erlaubt Präsenzprüfungen unter Auflagen
Wie ist es in anderen Hochschulen im Land? Das Forschungsministerium erläutert auf seiner Internetseite, dass Onlineprüfungen durchgeführt werden können. "Voraussetzung ist aber, dass die Hochschule dies in ihrer Prüfungsordnung vorsieht. Präsenzprüfungen bleiben unter strengen Infektionsschutzvorgaben möglich, wenn sie nicht durch andere Formate ersetzbar sind und dies von der Pandemiesituation her zu verantworten ist."