Unten werden die reifen Trauben geerntet und oben Strom erzeugt: Deutschlands erste sogenannte Vino-Photovoltaikanlage wurde am Donnerstag in Freiburg-Munzingen eingeweiht. Betreiber ist der Energieversorger badenova.
Weinflächen sinnvoll und effizient nutzen
Mit der "Vino-Photovoltaikanlage" sollen Weinanbauflächen gleich doppelt genutzt werden. In einem Jahr kann die Vino-PV, wie sie genannt wird, bis zu 300.000 Kilowattstunden Strom erzeugen: 15 solcher Anlagen könnten ganz Munzingen versorgen. Gleichzeitig sollen die Paneelen die Reben vor Extremwetterereignissen wie Hagel oder Starkregen schützen. Dabei kann es sein, dass sich der Erntezeitpunkt nach hinten verschiebt, weil die Trauben durch die Solarplatten weniger Sonne abbekommen. Das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg forscht nun, wie die Anlage den Weinanbau beeinflusst.
Weitere Vino-Solar-Anlagen in Südbaden sind geplant
Auch in Ihringen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), Oberkirch (Ortenaukreis) und Riegel (Kreis Emmendingen) sind Vino-PV-Anlagen in unterschiedlichen Planungs- und Umsetzungsphasen. Sie werden über das Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert. Die Umsetzung ist dennoch oft schwierig, da es keine Standards für die Baugenehmigungen gibt. Auch in Munzingen hakte es an verschiedenen Stellen: Unter anderem wurde das Gestänge für die Solaranlagen einen halben Meter zu hoch gebaut. Auch kann die Photovoltaikanlage in Munzingen aktuell noch nicht in Betrieb genommen werden. Es fehlt laut Betreiber noch ein Schaltkasten, der derzeit nicht geliefert werden kann.