Ein Mitarbeiter von Pfizer hält eine Paxlovid-Tablette mit einer Zange. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Pfizer | Uncredited)

Arzneimittel für den Weltmarkt

Pfizer eröffnet neues Werk in Freiburg

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Owusu Künzel
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Medikamente in Tabletten- oder Kapselform - in keinem Pfizer-Werk weltweit werden davon so viele produziert wie in Freiburg. 1,5 Millionen Packungen täglich. Darunter: Paxlovid.

Laut ersten Studien ist das Mittel Paxlovid hochwirksam zur Behandlung von Covid-19-Infektionen von Risikopatienten. Die Produktion wurde im vergangenen Jahr in Rekordzeit hochgefahren. Heute wird fast der gesamte Weltmarkt von Freiburg aus mit dem Medikament versorgt.

Automatische Produktionsprozesse für Arzneimittel

Die neue Fabrik von Pfizer ermöglicht einen automatischen Produktionsprozess hochpotenter Arzneimittel vom Pulver bis zur Tablette. Mit dieser neuen Anlage kann das Freiburger Pfizer-Werk nach eigenen Angaben flexibler, schneller und ressourcenschonender für den Weltmarkt produzieren, so auch das Covid-19-Medikament Paxlovid. Das Werk gehöre damit zu den führenden Produktionsstätten in der Herstellung von Medikamenten nach Industrie 4.0-Maßstäben.

In sechs Monaten von der ersten Idee bis zum Versand des Medikaments

Axel Glatz, der Werksleiter bei Pfizer in Freiburg, hat so eine rasche und spannende Entwicklungsphase eines Medikaments wie bei Paxlovid in seiner Karriere noch nicht erlebt.

„Innerhalb von nur sechs Monaten sind wir von der ersten groben Formulierungsidee bis zum Verschicken des ersten verpackten Materials an die Kunden gekommen. Man muss wissen, dass eine solche Entwicklung normalerweise zwei bis drei Jahre dauert.“

Investitionen von 300 Millionen Euro

Mit schnellem Tempo soll es weitergehen. 300 Millionen Euro hat der Konzern in diese neue Fabrikanlage gesteckt. Pfizer betont, alle Abläufe im neuen Freiburger Werk seien computergesteuert und nahezu vollautomatisch.

Trotzdem sollen bald 200 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Dann wären rund 2.000 Menschen in Freiburg beschäftigt. Die jährliche Produktion soll sich mehr als verdoppeln - auf dann zwölf Milliarden Tabletten und Kapseln pro Jahr.