In Spaichingen (Kreis Tuttlingen) haben zwei Frauen ein Start-Up gegründet, mit dem sie auch beim Thema Menstruation für mehr Nachhaltigkeit sorgen wollen. Sie produzieren eine spezielle Unterwäsche, die sogenannte "Perioden-Unterwäsche". Das ist ein waschbarer Perioden-Slip als Alternative zu Wegwerf-Artikeln wie Binden und Tampons, die ebenfalls einen großen Anteil an unseren Müllbergen haben.
Sie sieht aus wie ein ganz gewöhnlicher Damenslip, eleganter Schnitt, Spitze am Rand nur in der Mitte fühlt sich der Stoff etwas dicker an. Denn in dem schwarz abgesetzten Inneren befindet sich das Geheimnis der sogenannten Perioden-Unterwäsche: Vier Schichten, die Tampon oder Binde ersetzen sollen.
Was ist das Geheimnis der Perioden-Unterwäsche?
"Die erste Lage ist aus Baumwolle. Sie ist schnell trocknend, damit man kein Feuchtigkeitsgefühl hat. Die zweite Lage besteht aus Mikrofaser, die das Blut sehr schnell absaugt. Die dritte Schicht besteht aus einer Wasser undurchlässigen Kunststoffschicht, damit nichts nach außen dringt. Und die vierte Schicht ist die Bambus-Viskose." Das ist der Hauptstoff des Slips, erklärt Katja Grathwohl, die Mitgründerin des Start-Ups.
Die waschbare Alternative zur Müllvermeidung
Wenn man bedenkt, dass man doch so einiges an Müll produziert, ist eine Unterwäsche, die man über Jahre hinweg verwenden kann, eine sehr gute, nachhaltige Alternative. Mehrere Firmen in Deutschland produzieren inzwischen die Unterwäsche, die preislich meist ab 20 Euro startet. Und es gibt noch mehr umweltbewusste Alternativen wie zum Beispiel die Menstruations-Tassen oder waschbare Binden.

Alternative Angebote zu Wegwerf-Hygieneartikeln gibt es viele
Eine Menstruations-Tasse kann in der Regel bis zehn Jahre halten. Ein Levantiner Schwämmchen reicht, je nachdem, wie oft man es trägt, zwischen drei und fünf Monaten. Waschbare Binden halten auf jeden Fall ein paar Jahre, solange wie sie noch einigermaßen gut aussehen oder nicht auseinander fallen. Das weiß Sandra Scheller, die einen Unverpackt-Laden in Zimmern ob Rottweil (Kreis Rottweil) betreibt.
Für Nachhaltigkeit und gegen Müllberge
Rund 12.000 Tampons verbraucht eine Frau normalerweise in ihrem Leben. Das schätzt das National Center for Health Research aus den USA. Galt die Menstruation lange Zeit eher als Tabuthema, scheint der Umgang lockerer zu werden. Auf sozialen Netzwerken finden sich mittlerweile zahlreiche Hashtags dazu. Und so kommen auch die alternativen Hygieneartikel in den Blick. Das Spaichinger Unterwäsche Start-Up Pinke Welle spricht gerade auch vom Interesse vieler junger Leute. So gibt es eine verstärkte Nachfrage bei der unter-20-Generation.