Schilder kündigen die Schließung einer Orsay-Filiale an (Foto: IMAGO, Imago Images Lobeca Symbolbild)

Endgültiges Aus

Willstätter Modeunternehmen Orsay schließt alle deutschen Filialen

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Isabel Röder

Nach 47 Jahren schließt das Modeunternehmen aus Willstätt alle Filialen. Wegen der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg gebe es keine Hoffnung auf eine erfolgreiche Sanierung.

Das Textilunternehmen Orsay mit Sitz in Willstätt im Ortenaukreis steht vor dem endgültigen Aus. Rund 900 Arbeitsplätze gehen verloren, wie ein Firmensprecher dem SWR bestätigte. Bis Ende Juni sollen alle verbliebenen Filialen des vor 47 Jahren gegründeten Unternehmens in Südbaden schließen. Bereits im März hätten die Mitarbeitenden und Vermieter die Kündigung erhalten.

Krieg gegen Ukraine macht Sanierung unmöglich

Orsay-Firmensprecher Wolfgang Weber Thedy sagte dem SWR, dass man im Februar ein saniertes Unternehmen gehabt habe. "Bedauerlicherweise kam uns der Ukraine-Krieg dazwischen und die Liquiditätsprognosen mussten fundamental nach unten korrigiert werden", so Weber Thedy. Wegen des Krieges und seinen Folgen für das Osteuropa-Geschäft gebe es jetzt keine Hoffnung mehr auf eine erfolgreiche Sanierung.

"Wir haben allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Ende Juni kündigen müssen."

Corona-Pandemie führte zu Insolvenzverfahren

Erstmals in Schwierigkeiten kam die Modekette Orsay durch Home-Office und die Schließungen während der Corona-Pandemie. Die Nachfrage sei deswegen eingebrochen, wie das Fachmagazin Textilwirtschaft berichtet. 79 Filialen schlossen daraufhin bundesweit Mitte April. Das Unternehmen teilte jedoch mit, dass die Geschäfte in Offenburg, Freiburg und Karlsruhe bestehen bleiben sollen.

Das Schweiz-Geschäft war bereits 2020 zum Erliegen gekommen, als insgesamt elf Läden geschlossen wurden. Vor der Corona-Pandemie hatte Orsay, das einer französischen Unternehmerfamilie gehört, noch schwarze Zahlen geschrieben.

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