Auf Alemannisch und mit Augenzwinkern

Eine Ode an Christian Streich

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Der Studioleiter des SWR in Freiburg, Christoph Ebner, sagt "Danke!". Und zwar von ganzem Herzen. Der Cheftrainer des SC Freiburg, Christian Streich, macht ihn als Badener stolz.

Und für alle, die des Alemannischen nicht mächtig sind, gibt es eine schriftliche Version für Reingeschmeckte.

Die Übersetzung für Reingeschmeckte

Christian, was haben sie Dir schon für Bezeichnungen angehängt. Kult-Trainer, Vordenker, der Geist vom SC Freiburg, das soziale Gewissen im deutschen Fußball.

Die New York Times hat über dich geschrieben, Du seiest der „Fußball-Philosoph“ aus dem Black Forest.

Dabei geht es dir Dich nur um eines: einfach gut und schön zusammen Fußball spielen.  

Ich liebe es, wenn Du nervös wirkst am Spielfeldrand, wenn Deine Jungs die Kurve nicht bekommen auf dem Platz.  Wie Du die Hände vors Gesicht nimmst, wenn sie ein Ball nicht bekommen oder ein Pass missrät. Wie Du rumzappelst, wenn es nicht läuft. Aber auch, wie Du es feiern kannst, wenn der Ball für die Freiburger immer wieder ins Tor geht.  

Wenn der Schiedsrichter wegen jeder Kleinigkeit pfeift, bist Du aus dem Häuschen und beschwerst dich auf Alemannisch. Drei Minuten später bist Du wieder völlig ruhig, beobachtest das Spiel, bist mit dem Kopf bei deinen Spielern auf dem Platz und sagst ihnen, wo sie sich hinbewegen sollen und schaust, dass es läuft.   

Du bist das Herz der Mannschaft. Sie spielt so schön zusammen wie niemand in der Bundesliga. Gratulation. Das hat Du mit schlauem Köpfchen gut hinbekommen. 

Und Du hast Mut und traust dich was und traust deinen Jungs auf dem Feld etwas zu. Deine Spieler geben Dir das Vertrauen zurück mit einem Tabellenplatz, der für Freiburg etwas ganz Besonderes ist. Du hast Mut, den Mund aufzumachen in der Öffentlichkeit. Du sagst, was du denkst. Ich mag, dass du den Mund nicht halten kannst. "Du bist kein Schisser".

Uns Badener macht das stolz. Du bist ein ganz Großer, erst recht nach dieser Saison.  

Nach dem Pokalhalbfinale in Hamburg haben Dich Spieler mit Wasser aus der Sprudelflasche nassgespritzt. Vor laufenden Kameras. Ich wünsche Dir für nächsten Samstag in Berlin auch so eine Dusche. Aber nicht mit Wasser. Es darf Champagner sein.  Ich drücke dir beide Daumen, ganz fest und nicht nur ein wenig. Geh‘s an am Samstag! Auf dass wir am Abend alle feiern können. 

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SWR