Corona-Forschung

Novartis will Corona-Medikament auf den Markt bringen

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Der US-Pharmakonzern Pfizer setzt auf das in Freiburg mitentwickelte Corona-Medikament Paxlovid. In der Schweiz ist Konkurrent Novartis nun mit dem Produkt Ensovibep am Start.

Das Virus lässt sich mit einem Eiweißmolekül bekämpfen: Das hat das Bio-Tech Unternehmen Molecular Partners aus Schlieren (Schweiz) herausgefunden. Die letzten Puzzleteilchen für das Corona-Medikament Ensovibep seien gefunden. Und es scheint zu wirken. Der Pharmakonzern Novartis hat mittlerweile die Rechte an dem Mittel erworben. 

„Also wenn man Ensovibep einem Risikopatienten in den ersten sieben Tagen der Krankheit gibt, können wir vier von fünf Hospitalisierungen verhindern und wir haben auch keine Toten. Während in der Placebogruppe leider auch Patienten verstorben sind.“

Medikament wirkt auch gegen Omikron

Das Medikament dockt an das Virus an und verhindert so, dass es in Zellen eindringen kann. Ensovibep ist an 300 Patientinnen und Patienten getestet worden und soll auch gegen die Omikron-Variante wirksam sein. Bei Menschen, die bereits schwer erkrankt sind, kann das Medikament allerdings wenig ausrichten.

Dreistellige Millionen-Investition

150 Millionen Franken investiert Pharmagigant Novartis in die Entwicklung und strebt nun für das Anti-Corona-Medikament schnell eine weltweite Zulassung an. Vorsorglich hat das Schweizer Bundesamt für Gesundheit bereits 200.000 Dosen bestellt.

Bundesregierung setzt auf Freiburger Medikament

Die Bundesregierung hat Agenturberichten zufolge unterdessen eine Million Packungen eines anderen Mittels bestellt: Paxlovid. Die Anti-Corona-Pille des amerikanischen Pharmakonzerns Pfizer wird hauptsächlich in Freiburg hergestellt. Paxlovid soll gegen schwere Covid-Verläufe schützen. Das Mittel eigne sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten, heißt es.

EU prüft Zulassung des Corona-Medikaments

Pfizer geht davon aus, in diesem Jahr weltweit mindestens 120 Millionen Einheiten fertigzustellen - davon rund 30 Millionen in der ersten Jahreshälfte. Im Freiburger Werk mit seinen 1.700 Mitarbeitenden bereitet man sich darauf vor. In den USA gibt es bereits eine Notfallzulassung für das Medikament, in der EU läuft die Prüfung noch. Sobald es grünes Licht gibt, soll in Freiburg der Produktionsprozess starten.

Mitschnitt SWR Aktuell (Dreiland Aktuell ab 04:43)

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