Nistkästen für Meisen werden in Freiburg an Kastanienbäumen aufgehängt.  (Foto: SWR, Marion Eiche)

Bestand an Meisen soll wachsen

Nistkästen schützen Kastanien vor Miniermotte in Freiburg

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Marion Eiche

Die Miniermotte setzt den Rosskastanien in Freiburg seit vielen Jahren schwer zu. Mit Nistkästen für Privatgärten will die Stadt nun die natürlichen Fressfeinde der Motte stärken.

Das Vogelgezwitscher in den Gärten und Grünanlagen in Freiburg wird nun jeden Tag etwas lauter und lebendiger. Bald werden die Kohl- und die Blaumeisen ein Nest bauen, um ihre Eier auszubrüten. Auf zahlreichen Nachwuchs setzt nun die Stadt Freiburg. Denn für die Meisen und ihre Jungvögel ist die Kastanienminiermotte ein gefundenes Fressen. Die Larven der Falter fressen sich durch die Blätter, die werden dann schon im Sommer braun, und die Bäume werfen sie schon lange vor dem Herbst ab.

"Die Larven sind im Blatt, so wie die Raupe Nimmersatt fressen sie sich da durch."

Ein von der Miniermotte geschädigtes Kastanienblatt (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Swen Pförtner/dpa | Swen Pförtner)
Die Folgen des Miniermotten-Befalls sind nicht zu übersehen picture alliance / Swen Pförtner/dpa | Swen Pförtner

"Freiburg packt an" verschenkt Bausätze aus Holz

Die Bausätze für die Nistkästen mit einer Anleitung und Alunägeln können über das Projekt "Freiburg packt an" bei der Stadt Freiburg bestellt werden (per Mail: fpa@stadt.freiburg.de). Die neuen Vogelwohnungen sollten am besten noch im Februar oder Anfang März an den Bäumen im eigenen Garten aufgehängt werden. Sie sollten mindestens zwei Meter hoch hängen und nicht dem Wind ausgesetzt sein. Die Nachfrage ist in diesem Jahr besonders groß, heißt es von der zuständigen Stelle bei der Stadt Freiburg. Nun müssen Bausätze nachbestellt werden.

Nistkästen bieten einen neuen Lebensraum

Es gibt zwei verschiedene Lochgrößen für Kohlmeisen und Blaumeisen. Die Nisthilfen sollen jedes Jahr zwischen Oktober und Februar geleert und ausgefegt werden, damit die neue Brut im sauberen Nest aufwachsen kann. Wer noch mehr beim Schutz der Kastanien mithelfen will: Im Herbst beginnt dann der zweite Teil des Kampfs gegen die Kastanienminiermotte. Ab Oktober können Bürgerinnen und Bürger mit der Laubsammlung starten, um befallene Blätter sicher zu entsorgen. Das Laub kann dann zusammen mit anderen Blättern in den Säcken der Abfallwirtschaft- und Stadtreinigung am Straßenrand abgestellt werden.

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