MDPA - "Mine de potasse d'Alsace" - betreibt die Sondermüll-Deponie im elsässischen Wittelsheim. Die einstige Tochter Stocamine existiert nicht mehr.

Giftmüll-Deponie im Elsass

Neuer Anlauf für umstrittene Stocamine-Versiegelung

Stand
Autor/in
Christine Veenstra

Das Unternehmen "Mines de potasse d'Alsace" (MDPA) kämpft weiter dafür, eine elsässische Kalimine mit 42.000 Tonnen Sondermüll versiegeln zu dürfen. In Wittelsheim hat erneut eine sogenannte Offenlegung begonnen.

Das staatseigene Unternehmen MDPA war schon einmal nah dran an der Versiegelung der Mine. Die zuständige Präfektur hatte zugestimmt, Vorbereitungsarbeiten waren angelaufen. Doch Gerichte hatten erst den Erlass der Präfektur für nichtig erklärt und dann die Arbeiten gestoppt.

Das Gelände der Sondermüll-Deponie in Wittelsheim im Elsass.

Jetzt braucht MDPA einen neuen Erlass der Präfektur und dafür muss es eine erneute Öffentlichkeitsbeteiligung geben. Seit Dienstag und noch bis zum 10. Mai liegen in den Rathäusern in Cernay, Kingersheim, Lutterbach, Pfastatt, Reiningue, Richwiller, Staffelfelden, Wittelsheim und Wittenheim die Unterlagen aus. Dazu gehören zum Beispiel eine Umweltverträglichkeitsprüfung und eine Stellungnahme der Umweltbehörde.

Yann Flory, Sprecher der Bürgergruppe "Destocamine", betont, dass auch Deutsche die Unterlagen einsehen und Stellung nehmen könnten. Er hofft, auf ein wachsendes Interesse im Nachbarland - schließlich gehe es um das gemeinsame Grundwasserreservoir am Oberrhein.

Was lagert in der Mine?

In Stocamine lagern hochgiftige Stoffe, die Arsen, Chrom, Zyanid und Quecksilber enthalten. Außerdem gehen Ermittler seit 2022 in einem Strafverfahren dem Verdacht nach, dass noch andere als die zugelassenen Stoffe im Boden unter Wittelsheim lagern könnten. Ehemalige Minenarbeiter hatten den Verdacht aufgeworfen. Das Unternehmen MDPA hat aber bisher keine Untersuchungen in der Mine zugelassen.

Nach einem Brand im Jahr 2002 gehen Experten davon aus, dass die giftigen Substanzen aus Stocamine ins Grundwasser gelangen werden. Viele Menschen in der Region fordern deshalb die Bergung des Mülls.

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Christine Veenstra

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