Husten, Atemnot und ein Engegefühl in der Brust – damit haben viele der rund 3,5 Millionen Asthmatiker in Deutschland immer wieder zu kämpfen. Gerade bei schwerem Asthma kommen an der Uniklinik Freiburg moderne Medikamente mit Antikörpern zum Einsatz. Sie bekämpfen die Entzündungen gezielt und ermöglichen den Betroffenen ein Leben mit weniger Beschwerden.
Der Leitende Oberarzt der Pneumologie am Universitätsklinikum Freiburg, Sebastian Fähndrich, zur Therapie mit Antikörpern:
Asthma ist eine chronische Krankheit der Atemwege
Asthma bronchiale ist eine chronische Krankheit der Lunge, bei der die Atemwege entzündet sind. Sie schwellen an und verengen sich. Das Atmen fällt schwer. Unkontrolliertes schweres Asthma ist mit einer schlechten Lebensqualität und mit häufiger Arbeitsunfähigkeit verbunden, wie das Deutsche Ärzteblatt schreibt.
Die Krankheit wird vermutlich durch ein Zusammenspiel genetischer und umweltbedingter Faktoren ausgelöst, so Medizinerinnen und Mediziner. Wächst ein Kind beispielsweise in einer sehr sterilen Umgebung auf, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit im Laufe des Lebens ausbricht, sagt Arzt Sebastian Fähndrich. Er ist Leitender Oberarzt für Lungenerkrankungen an der Uniklinik Freiburg.
Neue Therapie mit Antikörpern
An der Uniklinik Freiburg werden Patientinnen und Patienten mit beispielsweise unkontrollierbarem schwerem Asthma inzwischen mit Antikörpern behandelt. Die sogenannten Biologika kommen dann zum Einsatz, wenn herkömmliche Kortisonsprays richtig genutzt werden, den Patientinnen und Patienten aber nicht helfen.
Wir sind heute sehr froh, dass unsere Patienten mit schwerem Asthma nur noch ganz selten in eine Notaufnahme müssen.
Biologika können Kortison ersetzen
Ein schlecht eingestelltes Asthma hat man früher über einen langen Zeitraum mit Kortisontabletten behandelt. Das macht man heute nicht mehr.
Kortisonsprays werden auch heute noch in der Standardtherapie von Asthmatikern genutzt. Laut Sebastian Fähndrich ist diese Form des Medikaments weitestgehend unbedenklich - im Gegensatz zur längeren Einnahme von Kortisontabletten. Denn wird Kortison inhaliert, wirkt das Medikament lediglich örtlich. Es braucht weniger Wirkstoff und dadurch schrumpft das Risiko von Nebenwirkungen. Verbände wie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) beraten Asthmatiker und beantworten Fragen zu Wirkstoffen von Asthmamedikamenten.
Was sind Biologika?
Biologika sind moderne Medikamente, die bei schweren Krankheiten wie Asthma helfen. Es sind künstlich hergestellte Antikörper, die ganz gezielt in den Körper eingreifen und zum Beispiel Entzündungen stoppen, die das Atmen erschweren. Die Medikamente entlasten das Personal im Krankenhaus. Denn Patientinnen und Patienten können sich die Biologika beispielsweise zu Hause selbst spritzen.