Wellenpool für Surfbegeisterte - ein Hype?

Surfen ganz ohne Meer: Erste Surfwelle in Freiburg eröffnet

Stand

Von Autor/in Jessica Hans

Neun Meter breit, bis zu 1,5 Meter hoch und so stark wie man möchte: die neue Surfwelle. Wie sie funktioniert, für wen sie geeignet ist und was ein Ritt kostet, im Überblick.

Surfwellen ganz ohne Sonnenuntergang am Meer - dafür auf einem Parkplatz gegenüber der Freiburger Messe? Klingt unromantisch, ist aber für Surffreaks aus der Stadt sicherlich praktisch. Nach München, Regensburg und Berlin hat jetzt auch Freiburg eine eigene Surfwelle. Sie ist die 22. ihrer Art.

Mit der Eröffnung geht für den Freiburger Maschinenbauer und Hobbysurfer Mario Gerlach ein Traum in Erfüllung. Seit 2016 spielte er mit der Idee, einen Surfpark in seiner Heimat zu eröffnen. Neun Jahre später und zwei Millionen Euro leichter kann der irie surf-Gründer nun endlich auf seiner eigenen Welle reiten.

Als vor zwei Wochen die Welle endlich anging, war ich mega stoked und hyped!

Eine Welle für jedes Niveau und Alter

Die Welle ist neun Meter breit, bis zu eineinhalb Meter hoch und kann auf Knopfdruck so stark oder schwach eingestellt werden, wie es die eigenen Fähigkeiten zulassen. Dadurch ist sie nicht nur für Profis, sondern auch für Fortgeschrittene und Anfänger geeignet. Surfen lernen soll auf der stehenden Welle laut Geschäftsführer Gerlach um einiges schneller gehen als im Meer, wo das Lesen der Welle, das Paddeln und der Take off noch erschwerend hinzukommen.

Surferin auf der neuen künstlichen Welle in Freiburg.
Susi Klimaschewski surft auch mit 72 Jahren noch so oft wie sie kann auf den Wellen, die ihr Mann entwickelt hat.

Auch das Alter spiele beim Surfen der Citywave keine Rolle. Der Beweis dafür ist Susi Klimaschewski. Sie ist die Frau des Erfinders und Entwicklers der Welle, Rainer Klimaschewski. Die 72-Jährige sei seine beste Kundin, so der Elektrotechniker. Weil die Welle komfortabel sitzend bestiegen werden kann, könnten die Besucher - egal wie alt oder surferfahren - schon beim ersten Besuch auf der Welle stehen.

Moderne Technik, die viel Strom braucht

800 Kubikmeter Wasser befinden sich in 18 Meter langen und neun Meter breiten Becken. Wird es in das Surfbecken gepumpt, entsteht durch ein Gefälle eine Stromschnelle und dadurch die Welle. Dafür wird viel Strom benötigt. Mit zu 450 Kilowatt kann die Welle angetrieben werden. Zum Vergleich: Ein Single-Haushalt kommt im Jahr auf durchschnittlich 2000 kWh. Die Anlage wird dem Geschäftsführer zufolge mit Ökostrom gespeist, eine Solaranlage ist demnach in Planung.

Das Gefühl sei ähnlich beim Surfen im Eisbach in München, so Gerlach. Dort verunglückte vor wenigen Wochen eine Surferin und starb später an ihren Verletzungen. Sie hatte sich mit der Leine ihres Surfboards verhakt und wurde über eine halbe Stunde lang immer wieder unter Wasser gedrückt. So etwas könne in Freiburg nicht passieren. An drei verschiedenen Stellen habe man zudem Notfallknöpfe platziert. Innerhalb von vier Sekunden könne man die Welle so zum Stehen bringen. Außerdem sind die Beckenwände mit Schaumstoff und Gummi ausgelegt, um Verletzungen vorzubeugen.

Der Entwickler der citywave Rainer Klimaschewski steuert die Intensität der Welle an einem Mischpult.
Der Entwickler der citywave Rainer Klimaschewski steuert die Intensität der Welle.

Kostspieliges Vergnügen mit sozialem Ansatz

Wer auf der künstlichen Welle in Freiburg surfen will, muss tief in die Tasche greifen. Eine halbe Stunde kostet 44 Euro für Kinder und 55 Euro für Erwachsene. Surfboard und Neopren-Anzug können vor Ort ohne Aufpreis ausgeliehen werden. Die Preise kann sich nicht jeder leisten. Das hat auch Gründer Mario Gerlach erkannt. Er plant zusätzlich einen Verein zu gründen, der die Gemeinschaft fördern und Angebote des Surfparks erweitern soll. Mit der Unterstützung der Vereinsmitglieder soll die Welle durch erlebnispädagogische Aktionen oder Surftherapie anderen Personengruppen zugänglich gemacht werden.

Eröffnung und weitere Projekte

Am 17. Mai wird die erste stehende Surfwelle der Region mit einem großen Event offiziell eingeweiht und eröffnet. Genutzt werden kann sie jedoch ab sofort. Kunden, die sich schon Vorverkauf Tickets gekauft haben, können sich schon jetzt einen Slot für eine Surfstunde sichern. Für alle anderen geht es ab dem 4. Mai los. Bis Oktober bleibt die Welle in Betrieb. Pro Saison rechnet irie surf mit bis zu 15.000 Gästen.

Gründer Mario Gerlach will das Surfangebot in Südbaden noch weiter ausbauen. Sein nächstes Projekt: ein Surfpark in Lahr mit einem 100 mal 150 Meter großen Becken und einer laufenden Welle. Der werde allerdings erst in fünf bis sechs Jahren fertig gestellt werden können und auch nur, wenn alles so laufe wie geplant, so Gerlach. So lange bleibt die Citywave in Freiburg die einzige Welle der Region.

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