Am Samstag demonstrierten in Freiburg wieder Menschen für und gegen die Corona-Maßnahmen (Foto: SWR, Sebastian Bargon)

Versammlungsfreiheit versus Shopping am Samstag

Rücksicht auf Einzelhändler: Neue Route für Freiburger Corona-Demo

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Ulrike Liszkowski

Für Samstag ist in Freiburg wieder eine Großdemo gegen die Corona-Maßnahmen angekündigt. Sie soll aber nicht wieder durch zentrale Einkaufsstraßen führen.

Die Demonstration von Gegnern der Corona-Regeln soll am Samstag durch den Freiburger Stadtteil Stühlinger führen. Die geänderte Streckenführung sei in Abwägung der Versammlungsfreiheit mit den Grundrechten von stark betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern sowie den Betreiberinnen und Betreibern des Einzelhandels, der Gastronomie und der Hotellerie in der Innenstadt gewählt worden, teilte die Stadt Freiburg mit.

Denn Anwohnerinnen und Anwohner sowie Einzelhändler und Gastronomen hatten sich über die immer gleiche Demo-Route durch die Freiburger Innenstadt beschwert. Vor allem der Einzelhandel klagte über enorme Umsatzeinbußen am eigentlich umsatzstärksten Wochentag. Am Rand der Innenstadt hatte es an fünf Samstagen in Folge Großdemonstrationen gegen die Corona-Politik gegeben.

Kliniken, Innenstadt und Stadion bleiben erreichbar

Die Versammlung soll um 14 Uhr auf dem Parkplatz am Stühlinger Rathaus starten und dort gegen 18 Uhr auch wieder enden. Die neue Route führt über Sundgauallee - Berliner Allee - Haslacher Straße - Eschholzstraße - Lehener Straße - Sundgauallee zurück zum Ausgangspunkt. Auf der Strecke ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Die Straßenbahn soll aber ungestört in Richtung Europark-Stadion fahren, wo um 15:30 Uhr das SC-Heimspiel beginnt. Die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass Kliniken, Innenstadt und Stadion erreichbar bleiben.

Es werden rund 4.500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu der Demonstration erwartet. Sie müssen einen medizinischen Mund-Nase-Schutz tragen. Eine weitere Auflage für die Versammlungen: Der Protestzug gegen die Corona-Maßnahmen soll in einzelnen Abschnitten verlaufen. Der Veranstalter muss zudem für eine ausreichende Anzahl an Ordnungskräften sorgen.

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