Es ist hell, würfelförmig und nagelneu: Das neue Bildungshaus der Musikakademie in Staufen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). Seit 25 Jahren belebt der Bund Deutscher Blasmusikverbände (BDB) mit seiner Musikakademie in Staufen bei Freiburg die Musikszene. Jetzt hat er ein neues Bildungshaus.
Mit Blasmusik verbinden viele Menschen immer noch die heimische Musikkapelle mit betagten Menschen an Horn, Piccoloflöte und Pauke. Doch Blasmusik kann auch anders klingen - und aussehen! Das neue Gebäude aus Stahl, Beton und Holz im Gewerbegebiet von Staufen bei Freiburg wirkt minimalistisch und modern.
Mehr Platz für wissbegierige Amateurmusiker
Das alte Blasmusik-Gebäude wird in wenigen Tagen abgerissen. Nach 25 Jahren war es zu klein und zu schlecht ausgestattet, um die wissbegierigen Musikerinnen und Musiker zu beherbergen.
Auch im neuen Haus gibt es Fortbildungen nicht nur für Blasmusiker, sondern für alle möglichen Amateurmusiker in Baden-Württemberg. Das war auch Bedingung der Landesregierung, die den Bau mit neun Millionen Euro bezuschusst hat.
Ob Wochenendkurs oder einjähriger Lehrgang – alles ist möglich. Akademieleiter Christoph Karle und der BDB wollen künftig noch mehr Kurse und Fortbildungen anbieten und Menschen durch Musik zusammenbringen. Er ist überzeugt, dass Musizieren den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt.
Zu der Botschaft, dass Musik alle vereint, und dass Musizieren wichtig ist für einen gesellschaftlichen Kitt, können wir als Musikakademie viel beitragen.
Ein Haus wie eine Komposition
Die vier Stockwerke des neuen Gebäudes stehen für verschiedene Stimmen einer Partitur: Sopran, Alt, Tenor, Bass. In den großen Räumen im Erdgeschoss, der Bassebene, gibt es genug Platz für eine Gesamtprobe von Chor und Orchester oder für Konzerte. Hier können die Musiker den Hall durch verschiebbare Vorhänge beeinflussen. Hier bestimmen Eichenholz und Messingfarben den Ton.
Ein Stockwerk weiter oben ist die Tenorebene, der ein strahlendes und konzentriertes Kobaltblau zugeordnet ist. Kleinere Gruppen können hier in verschiedenen Räumen auf blauen Stühlen musizieren. Auch in den oberen beiden Stockwerken, die die Zimmer des zugehörigen Kulturhotels beherbergen, stehen Farben und Formen für musikalische Variationen.
Offizielle Eröffnung im Februar
In dem neuen Gebäude können bis zu 300 Musikerinnen und Musiker parallel proben. Das Hotel steht bis zu 160 Gästen und auch externen Kulturbegeisterten offen.
Die ersten Gruppen beleben seit Anfang Januar die Musikakademie: junge Jazzmusiker und Teilnehmende eines einjährigen Dirigierlehrgangs. Noch fehlen an einigen Türen die Beschriftungen, behelfsmäßig kleben Papierzettel an den Proberäumen und Toiletten. Bis zur feierlichen Eröffnungsfeier am 22. Februar sollen die letzten Handgriffe erledigt sein.