Pferdemist auf Forke (Foto: dpa Bildfunk, Harald Tittel)

Niederlage für Gemeinderat und Bürgermeister

Bürgerentscheid in Meißenheim: Kein Strom aus Pferdemist

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Eine neue Anlage in Meißenheim (Ortenaukreis) sollte Pferdemist und Grünabfälle in Strom und Wärme umwandeln. Aber die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hat dagegen gestimmt.

Beim Bürgerentscheid am Sonntag haben sich die Bürger und Bürgerinnen mit 57 zu 43 Prozent gegen das Projekt entschieden. 3.250 Menschen aus Meißenheim waren bei dem Bürgerentscheid aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. 911 Menschen stimmten dagegen, dass eine neue Anlage geplant beziehungsweise gebaut wird. 691 Bürgerinnen und Bürger waren dafür, dass die Anlage in der Nähe der Meißenheimer Kläranlage gebaut wird.

Bürgerinitiative gegen das Projekt

Ein privater Investor aus Meißenheim wollte die Anlage bauen - 350 Meter entfernt von einem Wohngebiet. Eine Bürgerinitiative sammelte Unterschriften gegen das Projekt. Sie fürchtete Lärm und Geruchsbelästigungen. Menschen würden den Pferdemist zur Anlage bringen, so entstehe ein "Pferdemist-Tourismus". Außerdem liege der Standort in einem sogenannten FFH-Gebiet, einem Flora-Fauna-Habitat.

Bürgermeister wollte die Pferdemist-Anlage

Der Bürgermeister der Pferdesport-Gemeinde Meißenheim, Alexander Schröder, hingegen hatte von einem ökologischen Projekt gesprochen. Das Ergebnis des Bürgerentscheids ist eine Niederlage für Gemeinderat und Bürgermeister.

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SWR