Sollte die Preisschraube beim Lebensmittelkauf stärker eingesetzt werden? Für Anreize, aber auch für gezielte Steuersenkungen, gesündere Ernährung und mehr Tierschutz? Fragen einer generellen Debatte, die aufgrund der Forderung des Umweltbundesamtes jetzt aber wieder neu aufgekommen ist.
Die Auswahl an vegetarischen und veganen Produkten ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Über die Vielfalt freuen sich alle Veganerinnen und Veganer, über die Preise oft weniger. Bettina Janas ernährt sich seit drei Jahren vegan. Sie wundert sich vor allem über die hohe Mehrwertsteuer bei Veggi-Produkten im Vergleich zu anderen Lebensmitteln. "Für mich persönlich nicht nachvollziehbar", sagt sie. Denn ihrer Meinung nach wisse man mittlerweile, dass Lebensmittel, die vom Tier abstammen, weder für die Gesundheit, noch für den Planeten besonders förderlich seien.
Hohe Mehrwertsteuer bei pflanzlichen Lebensmitteln
Fertige Veggi-Produkte gehören steuerrechtlich nicht zu den Grundnahrungsmitteln, weshalb sie höher besteuert werden. Bei Kuhmilch zahlen Kunden beispielsweise 7 Prozent Mehrwertsteuer - bei Haferdrink 19 Prozent. Ein weiteres Beispiel: Bei Fleisch sind es 7 Prozent - bei Sojawurst 19. Übrigens wird selbst bei Gemüse unterschieden: 7 Prozent für normale Kartoffeln - 19 Prozent für Süßkartoffeln, weil sie als Luxusgut gelten. Wenn es nach dem Umweltbundesamt geht, dann soll der Mehrwertsteuersatz bei allen pflanzlichen Lebensmittel bei 0 Prozent liegen. Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen fordert hingegen gleiche Steuern für alle Produkte. Der Staat dürfe sich nicht einmischen bei der Frage, wie sich die Menschen ernähren möchten, sagt er.