Die Polizei in Freiburg hat am Samstag gleich mehrere Demonstrationen begleitet. Bis in den Abend hinein haben mehrere tausend Menschen für ganz unterschiedliche Anliegen demonstriert. Laut Polizeisprecherin Laura Riske gab es keine Zwischenfälle.
Radio-Beitrag zum Nachhören:
Gedenken an Todesopfer von Hanau
Der Demo-Samstag in Freiburg hat am Samstagvormittag um 11 Uhr auf dem Platz der Alten Synagoge mit einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Anschlags von Hanau begonnen. Der rechtsextremistische Terrorakt jährt sich am 19. Februar zum zweiten Mal. Elf Bürgerinnen und Bürger wurden 2020 getötet. Neun Todesopfer hatten einen Migrationshintergrund. An das Gedenken schloss sich um 13 Uhr eine Mahnwache mit einer Kundgebung gegen Antisemitismus und Holocaust-Verharmlosung an, um an die Opfer von rechtsextremer Gewalt zu erinnern. Laut Polizei waren etwa 1.000 Menschen vor Ort.

Kundgebung von "FreiVAC" und dem Kreisverband der Grünen
Am frühen Nachmittag fand außerdem eine gemeinsame Kundgebung des Bündnisses "FreiVAC" (Freiburger Bündnis gegen Verschwörungsideologien, Antisemitismus und Coronaverharmlosung) und dem Freiburger Kreisverband der Grünen gegen Rechtsextremismus und Verschwörung statt - auch auf dem Alten Platz der Synagoge. Der Kreisverband der Grünen hatte mehrere Redebeiträge angekündigt, unter anderem von der Bundestagsabgeordneten Chantal Kopf, der Vorsitzenden der Israelitischen Gemeinde in Freiburg, Irina Katz, und Vertretern des Bündnisses "FreiVAC". Dort waren laut Polizeiangaben etwa 400 Menschen.

Tausende zu Demo gegen Corona-Maßnahmen erwartet
Mehrere tausend Menschen ziehen seit dem frühen Nachmittag gegen die Corona-Schutzmaßnahmen durch die Stadt. Die Polizei schätzt, dass 4.200 Menschen an der Protestaktion teilnehmen, darunter Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte aus ganz Baden-Württemberg. Zu dem Protest gegen die Corona-Politik wurde in den sozialen Medien und über Messengerdienste aufgerufen. Der Demo-Zug verläuft durch die Innenstadt. An Hauptverkehrsstraßen, wie zum Beispiel am Friedrichsring, kommt es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die Stadt Freiburg rechnet damit, dass vor allem der Straßenbahnverkehr im Zentrum bis zum Abend beeinträchtigt sein wird. Der Demonstrationszug ist kurz vor 18 Uhr wieder am Startpunkt, dem Konzerthaus, angekommen. Die Polizei rechnet damit, dass sich die Versammlung bis etwa 18:30 Uhr auflöst.

"Seebrücke"-Kundgebung fordert Aufnahme geflüchteter Menschen
Unter dem Motto "Für eine Welt ohne tödliche Grenzen" hat die internationale Bewegung "Seebrücke" ab 15 Uhr eine Kundgebung auf dem Rathausplatz abgehalten. Die Aktivisten forderten, geflüchtete Menschen sofort in Deutschland und Europa aufzunehmen sowie die zivile Seenotrettung zu unterstützen. Etwa 50 Menschen haben an der Kundgebung teilgenommen. Die Aktion der "Seebrücke" ist eingebettet in den Aktionstag des Bündnisses "FreiVAC" unter dem #FreiburgDebattiert. "Wir wollen den öffentlichen Raum gegen die selbst ernannten Querdenker mit solidarischen und progressiven Inhalten füllen.", heißt es in einer Mitteilung der "Seebrücke".

Weitere Demonstrationen rund ums Wohnen und Klima
In der Freiburger Innenstadt sind zudem noch weitere Versammlungen zu den Themen Wohnen und Klimaschutz angemeldet. Die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass trotz des großen Demo-Aufkommens, alle Geschäfte in der Innenstadt und auch die Kliniken erreichbar seien.