Gestiegene Kosten für Personal und immer mehr schwer vermittelbare Tiere: Darüber klagen das Freiburger Tierheim und die Auffangstation für exotische Tiere des Vereins "Dragon Shelter". Beide befinden sich in einer finanziell angespannten Lage. Deshalb bekommen sie ab sofort mehr finanzielle Hilfen von der Stadt Freiburg. Dem hat der Freiburger Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig und ohne Diskussion zugestimmt.
Thomas Bierer, Vorsitzender des Tierschutzvereins zum Verhandlungsergebnis:
Förderung der Stadt Freiburg soll sich mehr als verdoppeln
Seit einigen Jahren erhält der Tierschutzverein Freiburg, der das Freiburger Tierheim betreibt, von der Stadt eine jährliche Pauschale von rund 250.000 Euro. Laut Tierschutzverein verschlingen aktuell aber allein die Gehälter der Angestellten jährlich rund 560.000 Euro. Das können auch Spenden und Mitgliedsbeiträge nicht ausgleichen, sagt Thomas Bierer, Vorsitzender des Tierschutzvereins Freiburg. Die Fördergelder steigen deshalb, rückwirkend zum 1. Januar 2025, auf 550.000 Euro jährlich.
Mit den höheren Fördergeldern können wir endlich planen.
Freiburger Tierheim: Mehr schwer vermittelbare und kranken Tiere
Das Tierheim in Freiburg nimmt jährlich rund 300 Tiere auf. Die Anzahl ist in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben. Jedoch kümmert sich das Tierheim immer häufiger um kranke Tiere, die beispielsweise lange in Quarantäne müssen oder Medikamente brauchen. Ein großer Kostenpunkt ist laut Thomas Bierer auch, dass immer mehr Tiere schwer vermittelbar sind. Sie müssten lange im Tierheim bleiben und versorgt werden. Dazu zählen beispielsweise gefährliche Hunde.
Reptilien-Auffangstation geschlossen Freiburger Exoten-Retter hoffen auf einen Neustart
Mit exotischen Tieren stehen Behörden bei Dragon Shelter in Freiburg derzeit vor verschlossenen Türen. Der Verein hat die einzige Auffangstation in Baden-Württemberg dicht gemacht.
Auffangstation für exotische Tiere soll erstmals eine Pauschale erhalten
Der Verein "Dragon Shelter" betreibt in Freiburg eine Auffangstation für exotische Tiere wie Schildkröten, Papageien und Spinnen. Bislang erhielt "Dragon Shelter" keine jährliche Unterstützung von der Stadt, obwohl sich der Verein seit Jahren um exotische Tiere kümmert, die im Tierheim abgegeben werden. Das ändert sich jetzt. Der Freiburger Gemeinderat hat am Dienstagabend einer jährlichen Pauschale von 35.000 Euro zugestimmt.
Der Verein ist sehr glücklich über die Förderung. "Wir haben jetzt mehr Sicherheit", sagt Johannes Bockstaller von "Dragon Shelter". Bisher sei die Auffangstation schnell überlastet gewesen, doch nun könne sich der Verein besser auf die Aufnahme neuer Tiere vorbereiten.
Die Stadt Freiburg ist gesetzlich verpflichtet sogenannte Fundtiere unterzubringen. Deshalb ist sie auf die Dienste des Tierheims und der Auffangstation "Dragon Shelter" angewiesen.