Noch knapp vier Wochen bis zum ersten Wahlgang. Dann, am 10. April, werden in Frankreich die beiden Präsidentschaftskandidaten bestimmt, die am 24. April zur endgültigen Wahl stehen. Wird es wieder eine Stichwahl zwischen Emmanuel Macron gegen Marine Le Pen geben? Welche Themen bestimmen diese Wahl? Darüber diskutierten die Korrespondentinnen Christine Longin und Bärbel Nückles von der Badischen Zeitung (BZ) mit der Straßburger Bürgermeisterin Jeanne Barseghian (Grüne) und dem Politologen Marcus Obrecht. Mitveranstalter sind die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, das Centre Culturel Français Freiburg, das Frankreichzentrum der Universität Freiburg und der SWR. Das Gespräch wurde am Donnerstagabend aufgezeichnet.
Der BZ-Talk ist hier zu sehen:
Kommt es wieder zum Duell Macron gegen Le Pen?
Amtsinhaber Emmanuel Macron (La République en Marche) kommt im Wahlkampf die Rolle als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine zugute, das zeigen die Zwischenergebnisse, sagte BZ-Korrespondentin Longin: Er habe um sechs Prozentpunkte auf aktuell 30 Prozent zugelegt, und das ohne richtigen Wahlkampf. Der finde wegen des Krieges nicht statt, berichtete Straßburgs Bürgermeisterin Barseghian. Ein Thema, das unmittelbar mit dem Krieg zusammenhänge und vor der Wahl eine große Rolle spiele, seien die hohen Benzinpreise. Das sei ein Lieblingsthema von Macrons stärkster Konkurrentin Marine Le Pen (Rassemblement National), wie Korrespondentin Longin ausführte. Le Pen habe schon früh auf das Thema Kaufkraft gesetzt. Sie liegt aktuell mit bis zu 20 Prozent in den Umfragen auf dem zweiten Platz.
Nur noch ein aussichtsreicher Kandidat aktuell: Eric Zemmour
Hinter Macron und Le Pen liegt Eric Zemmour (Reconquête) auf dem dritten Platz in aktuellen Umfragen. Damit bildet der Rechtsextreme gemeinsam mit der Rechtspopulistin Le Pen ein starkes Lager. Neben der Kaufkraft ist ein wichtiges Thema der beiden die Einwanderung. Die Migration werde oft mit dem islamistischen Terror verbunden, so Barseghian, obwohl das "zwei verschiedene Fragen" seien. Die Konkurrenz der Drei tue sich hingegen schwer, da waren sich alle Teilnehmenden der Diskussion einig.