Maikäfer sehen hübsch aus, aber für Landwirte können sie zu einem großen Problem werden. Denn aus den Eiern der Käfer schlüpfen Engerlinge und die fressen im Boden die Wurzeln der Pflanzen ab. Das sorgt für gravierende Schäden, mittlerweile auch in immer höheren Lagen. Im Kampf gegen die Larven mit der gelblich-hellen Färbung setzen Landwirte im Schweizer Kanton Uri nun auf eine Spezialmaschine.
Engerlinge können Ertrag vernichten
Sie sieht aus wie ein Feldroboter, die einzigartige Engerling-Bekämpfungsmaschine. Auf dem Prototyp ruhen die Hoffnungen der Bauern im Kanton Uri. Sie wollen verhindern, dass die Maikäferengerlinge ihre Wiesen zerstören. Landwirt Stefan Gisler weiß, dass die Larven einen großen Schaden anrichten können. "Einerseits entsteht die Gefahr der Erosion, das Befahren der Wiese wird schwierig. Der Boden rutscht ab, die Qualität wird beeinträchtigt. Es gibt extremen Ertragsausfall", berichtet Gisler.
Klimawandel: Larven dringen in immer höhere Lagen vor
Maikäferengerlinge leben zwei Jahre im Boden. In dieser Zeit fressen sie sich rund und fett. Sie fühlen sich wohl, wenn es warm ist. Der Klimawandel sorgt dafür, dass die Maikäfer auch in immer höhere Lagen fliegen und dort ihre Eier ablegen, aus denen die Engerlinge schlüpfen. Der Vormarsch der Engerlinge im Gebirge stellt die Landwirtinnen und Landwirte vor neue Herausforderungen. Christian Schweizer, Insektenforscher bei "Agroscope", dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, erklärt: "Umso höher es wird, umso mehr Steilhänge haben wir. Und umso schwieriger wird es auch, die Engerlinge zu bekämpfen."
"Vor 40 Jahren haben wir die Engerlinge auf 1.000 Meter gefunden, jetzt sind sie schon auf 1.800 Metern."
Maschine spritzt natürliches Pilzmittel in Boden
Mit einem biologischen Pilzmittel wollen die Schweizer die Engerlinge bekämpfen. Über Düsen spritzt die Maschine den Pilz direkt in den Boden. Mit dem Ergebnis: Der Pilz im Boden befällt die Engerlinge und sie sterben.
Die Maschine soll zielgerichtet eingesetzt werden. Sie zeichnet per GPS auf, wo sie überall unterwegs war. Außerdem ist sie so konstruiert, dass sie im steilen Gelände problemlos den Boden behandeln kann.