Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich und Kandidat der Mitte für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen, spricht im März 2022 zu Einwohnern von Poissy. Die Wahlen finden in zwei Runden am 10. und 24. April statt. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/AP | Michel Euler)

Präsidentschaftswahlen in Frankreich

Frankreichs Präsident Macron zu Gast im Elsass

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Nicht ohne Grund wählte Präsident Emanuel Macron das Elsass für den Wahlkampfauftakt. Denn: in Straßburg und Mulhouse bekam ein linker Kandidat im ersten Wahlgang eine Mehrheit.

Diese Stimmen braucht Macron nun für den zweiten Wahlgang gegen Marine Le Pen. Seine Botschaft auf dem Platz vor dem Straßburger Münster - eindeutig: Europa sei der Garant für Stabilität und Frieden, Freiheit und Demokratie. Für alle.

Auf dem Land dagegen haben sich viele für die Rechtspopulistin Marine le Pen ausgesprochen. Im 80-Seelendorf Croetwiller waren es sogar 52 Prozent. Es sind vor allem jüngere Menschen. Und vor allem Geringverdienende. Macron tue nichts für die kleinen Leute, hört man in diesen Tagen oft.

"Macron, was sagt er? Er sagt, er kümmere sich um uns. Aber nein, überhaupt nicht. Er tut was für die anderen Länder, aber nicht für Frankreich."

Entscheidende Wahl auch für Deutschland

Le Pen will Frankreich wieder mehr Souveränität verleihen. Deshalb will sie auch aus der Nato austreten. Und die EU will sie grundlegend verändern. Vor allem aber sieht sie in den engen Beziehungen zu Deutschland ein Problem für Frankreich. Diese Woche kündigte sie an, dass sie im Falle ihrer Wahl, die deutsch-französischen Kooperationen aufkündigen werde. In aller Konsequenz könnte dies das Aus für die deutsch-französische Brigade in Müllheim bedeuten oder auch das Aus für die deutsch-französische Wasserschutzpolizei in Kehl. Die Stichwahl am nächsten Sonntag ist also auch eine entscheidende Wahl für das Dreiland.

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SWR