Mit einem Umzug von rund 1.500 Hästrägerinnen und Hästrägern aus 80 Gruppen fand die Fasnacht im Sommer am Sonntag in Lörrach ihr Ende. Sogar Gruppen aus Neckarsulm und der Schweizer Hauptstadt Bern waren gekommen. Wegen der sommerlichen Hitze wichen viele von der sonst im Winter üblichen Kleiderordnung ab: T-Shirt und kurze Hosen, statt Fellüberwurf und Maske. Auch die rund 1.000 Kilo Konfetti waren bei schweißtreibenden Temperaturen eine klebrigere Angelegenheit als sonst.
Fasnacht wegen Corona verlegt
Das "Confetti-Sommer-Festival" war ein Ersatz für die Fasnacht, die wegen Corona im Februar ausgefallen war. Nach der Ankündigung im vergangenen Dezember, hatte der "Verband Oberrheinischer Narrenzünfte" (VON) allerdings von einem Verstoß gegen die Fasnachtstradition gesprochen und Mitgliedszünften im Falle einer Teilnahme in Lörrach mit Sanktionen gedroht. Doch die Lörracher Närrinen und Narren ließen sich davon nicht abhalten.
Ärger am Ende
Laut der Narrengilde Lörrach kam es dann am Rande des Umzugs zum Eklat mit den Verbandsnarren. Vertreterinnen und Vertreter des VON sollen Mitgliedszünfte noch bei der Umzugsaufstellung in Lörrach erfolgreich von einer Teilnahme abgehalten haben. VON-Chef Klaus-Peter Klein sagte auf SWR-Anfrage lediglich, das sei ihm nicht bekannt.
Fasnacht bei sommerlichen 30 Grad
Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz (parteilos) träumte im Vorfeld der ersten Sommer-Fasnacht von einem "Hauch von Rio de Janeiro" in seiner Stadt. Bei rund 30 Grad herrschten am Wochenende tatsächlich brasilianische Temperaturen. Fasnacht im Sommer müsse aber was Besonderes und Einmaliges bleiben, fand Michi Lindemann von der Narrengilde Lörrach.
Samstag: Fasnacht wie auf Hawaii
Schon am Samstag waren die Feiernden tapfer bei der Hitze. Große Hüte für ein bisschen Schatten waren zu sehen, viele Hawaiihemden und Blumenketten und auch Wasserpistolen für etwas Abkühlung. Die Vereine hatten eigene Stände aufgestellt, um nach zwei Jahren Pandemie mit Würstchen und Getränken auch mal wieder ein paar Einnahmen generieren zu können.
Die Sommer-Fasnacht hatte am Samstagmittag mit schrägen Tönen bei der sogenannten "Gugge-Explosion" begonnen: Knapp zwei Dutzend Gugge-Musikerinnen und -Musiker aus Deutschland und der Schweiz waren im Lörracher Zentrum auf drei großen Bühnen verteilt. Gespielt wurde bis Mitternacht.