
Der Angeklagte hatte nach eigenen Angaben über Jahre hinweg ein massives Drogenproblem gehabt. Er sei arbeitslos und hoch verschuldet gewesen. Ständig sei der Gerichtsvollzieher vor der Tür gestanden.
Über Facebook kennengelernt
Als er dann über Facebook eine neue Partnerin kennen lernte, begann er die Beziehung mit einer Lüge: Er gab vor, als Polizeibeamter des Polizeireviers Weil am Rhein zu arbeiten und diese Legende hielt er über Jahre aufrecht. Seine Freundin ging deshalb davon, dass er eine gesicherte Stellung und ein festes Einkommen hatte.
Vertrauen schamlos ausgenutzt
Dieses Vertrauen hat der Angeklagte dann zwei Jahre lang schamlos ausgenutzt. Immer wieder gab er vor, in einer Notsituationen zu sein und deswegen dringend Geld zu brauchen. Regelmäßig pumpte er dann seine Freundin an. Die junge Frau glaubte seine Lügen und gab ihm immer wieder Geldbeträge zwischen 500 und 5000 Euro. Insgesamt händigte sie ihm fast 54.000 Euro aus. Nichts davon bezahlte der Angeklagte zurück, ständig erfand er neue Ausreden.

Frau war psychisch angeschlagen
Irgendwann platzte das Lügengebäude und die Frau zeigte den selbst ernannten "Polizisten" an. Sie sei in dieser Zeit körperlich und psychisch angeschlagen gewesen, erklärte die Frau ihre Gutgläubigkeit. Sie habe länger in Reha gemusst, ihr Vater sei gestorben und es habe zu Hause einen heftigen Erbstreit gegeben. Ihr Freund habe zudem immer wieder seine Liebe beteuert und sie so zu den Geldzahlungen überreden können.
Angeklagter gibt alles zu
Der 30-jährige Angeklagte zeigte sich vor Gericht reuig und räumte alle Taten ein. Er habe damals aus Geldnot ein Lügengebäude aufgebaut und dies tue ihm heute sehr leid. Inzwischen habe er sein Leben radikal umgekrempelt, beteuerte er. Er sei fest angestellt, zahle regelmäßig Unterhalt für seine Tochter und bemühe sich, das erschlichene Geld zurückzuzahlen. Das Amtsgericht folgte daher dem Antrag der Staatsanwaltschaft und setzte die zweijährige Haftstrafe auf Bewährung aus.