Besseren Infektionsschutz gefordert

Lehrerstreik legt auch im Elsass die Schulen lahm

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Bei landesweiten Streiks haben französische Lehrkräfte diese Woche im Elsass und dem Departement Grand Est für einen besseren Infektionsschutz und gegen Lockerungen demonstriert.

In ganz Frankreich gingen Lehrerinnen und Lehrer auf die Straße. Auch in Straßburg. Sie beklagen fehlende Masken, mangelnde finanzielle Mittel, sowie eine zu geringe Anerkennung ihrer Arbeit. Kritisiert wird vor allem auch die Regierung: Diese habe kein Konzept.

"Das ist eine Bastelei, dahinter ist keine zusammenhängende Strategie zu erkennen. Ein kleiner Schritt hier, ein kleiner da. Ein ständiges Hin- und Her, ohne Sinn und Verstand. Auch die Eltern sind sauer."

Explodierende Inzidenzen, Lehrkräfte erschöpft und frustriert

Die Gewerkschaften bewerten den Infektionsschutz an den Schulen in einer gemeinsamen Erklärung als chaotisch und unzureichend. Die Inzidenzzahlen würden explodieren. Sie hatten deshalb zum Streik aufgerufen. In Nancy folgten dem Aufruf etwa 1.000 Lehrkräfte, pädagogische Mitarbeitende und Eltern. Das Gefühl auch hier, Überdruss und Erschöpfung. Vor allem aber gibt es Frust, nicht ernst genommen zu werden:

"Man darf den Leuten nicht weiß machen, in offen gehaltenen Schulen laufe alles gut. Aber ohne die notwendigen Mittel wird die Schule zur Kinderaufbewahrung, damit die Eltern arbeiten können."

Bildungsminister soll abtreten

Der französische  Bildungsminister Jean-Michel Blanquer ist schon kurz nach Schulbeginn nach den Weihnachtsferien wieder Hauptzielscheibe von Wut und Enttäuschung. Die demonstrierenden Lehrerinnen und Lehrer fordern den Rücktritt des Ministers.

Mitschnitt SWR Aktuell (Dreiland Aktuell ab 04:43)

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