Lastenrad-Prämie (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Mobilitätswende in Innenstädten

Lastenrad-Boom auf Freiburgs Straßen

Stand
AUTOR/IN
Owusu Künzel
Profilbild von Owusu (Foto: SWR DASDING)

Lastenräder sind aus Freiburg kaum noch wegzudenken. Große Gegenstände oder sogar mehrere Kinder können so transportiert werden. Aber sie brauchen auch viel Platz.

Manche nennen Lastenräder scherzhaft schon die SUVs der Radwege. In der Freiburger Innenstadt machen Menschen auf gewöhnlichen Fahrrädern ganz unterschiedliche Erfahrungen mit Lastenradfahrern. Für die einen sind sie zu schnell, für andere zu langsam. Wiederum andere beschweren sich über ihre Maße, auch wegen der teilweise zu engen Radwege in Freiburg.

Viele verzichten ganz auf´s Auto

Dominik Langer betreibt ein Geschäft in Freiburg und hat sich auf Lastenräder spezialisiert. Viele seiner Kunden sind Familien. Sie kaufen Lastenräder in erster Linie als Ersatz für den Pkw. Aus seiner Sicht sind die Vorteile klar, zumindest in Städten. Dort komme man mit dem Rad meist deutlich schneller von A nach B als mit dem Auto. Jannik kann dem nur zustimmen: Er ist Mitte 30, Familienvater und schwört auf das Lastenrad. Seinen VW Bulli hat er verkauft. In seiner Familie werden alle Einkäufe und der Transport der Kinder zur Kita ausschließlich per Lastenrad organisiert. Lastenrad-Nutzerin Fides nennt weitere Gründe, die fürs Lastenrad sprechen. So sei ein Lastenrad deutlich umweltverträglicher und in Zeiten hoher Spritpreise auch erheblich günstiger.

"Mit dem Lastenrad ersetzt man Autofahrten und man kommt in der Stadt deutlich schneller voran."

Forderung nach breiteren Radwegen

Familienvater Jannik kommt in Freiburg mit dem Lastenrad gut zurecht. Trotzdem könne mancher Radweg aus seiner Sicht noch sicherer gestaltet werden. Viele beklagen sich darüber, dass die Radwege in Freiburg an manchen Stellen zu schmal seien oder zu nah am fließenden Verkehr verlaufen würden.

Ein Lastenrad auf einem Lastenrad-Parkplatz vor einer Freiburger Kita (Foto: SWR, Owusu Künzel)
Ein Lastenrad auf einem Lastenrad-Parkplatz vor einer Freiburger Kita

Hohe Anschaffungskosten - aber auch Fördermöglichkeiten

Für ein Lastenrad mit E-Motor muss man im Fachgeschäft von Dominik Langer um die 4.500 Euro investieren. Manche Städte zahlten eine Förderung für die Anschaffung, so auch einige Gemeinden nahe Freiburg. In Freiburg selbst gebe es so einen Zuschuss allerdings nicht. Doch beim Land oder beim Bund bestünden ebenfalls Fördermöglichkeiten, so der Radhändler. Auch wenn die Anschaffungspreise recht hoch sind: Dominik Langer ist überzeugt, dass der Lastenrad-Boom weiter anhalten wird. Also gut möglich, dass in Freiburg bald noch mehr dieser Vehikel zu sehen sein werden.

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