Auf dem Familienhof Hummel in Obereschach, einem Ortsteil von Villingen-Schwenningen, leben rund 1.000 Hühner. 300 von ihnen in Bodenhaltung, 700 in der Freilandhaltung. Johannes Hummel, 22 Jahre, hat eine ganz besondere Beziehung zu den Tieren. Sollte sich das Virus hier ausbreiten und die Tiere getötet werden müssen, wäre das nicht nur wirtschaftlich ein großer Verlust: "Man hängt ja auch an den Tieren", sagt Hummel.
Freilandhühner müssen vorerst im Stall bleiben
Der finanzielle Verlust werde im Fall einer Keulung normalerweise von der Tierseuchenkasse übernommen, erklärt Hummel. Doch dann könne man den Kunden über längere Zeit auch keine Eier mehr anbieten. Deshalb laufen jetzt die Sicherheitsvorkehrungen. Die Freilandhühner bleiben erst einmal in ihren mobilen Ställen. Die Auslaufklappen sind gesperrt.
Genau das fordern auch die am Montag veröffentlichen Allgemeinverfügungen der beiden Landkreise Schwarzwald-Baar und Tuttlingen. Diese sieht bis zum 15. März nicht nur die Stallhaltung für Hühner, Gänse, Enten oder Puten vor, sondern auch eine Reihe weiterer Hygiene- und Schutzmaßnahmen vor.
"Ganz wichtig ist, dass man keine fremden Leute mehr den Vogelbestand betreten lässt und dass man das Futter so lagert, dass keine Wildvögel damit in Kontakt kommen können."

Landwirte kennen Hygiene-Maßnahmen gegen Vogelgrippe schon
Die setzt auch Bernhard Wolf um, Geflügelhalter in Pfohren bei Donaueschingen, nur wenige Kilometer entfernt vom Fundort des verseuchten Vogels. Die Vogelgrippe wird von Zugvögeln verbreitet. Für den Menschen ist das Virus nicht gefährlich, bei Tieren dagegen ist es meist tödlich. Bernhard Wolf hat rund 6.000 Hühner in Bodenhaltung. Die Geflügelpest ist immer wieder für ihn ein Thema, denn er weiß, wie leicht und schnell sich die Tiere infizieren können. "Der Stall ist so konzipiert, dass die Ausläufe vogeldicht sind, da kommen keine wilden Vögel rein", erläutert er.
Mit Desinfektions-Matten vor den Ställen sorgt Wolf dafür, dass keine Infektionen über Schuhe oder Kleidung hineingetragen werden. Bei der Epidemie im Jahr 2016/17 mussten in Deutschland rund 1,2 Millionen Vögel getötet werden. Der wirtschaftliche Schaden belief sich damals auf 16 Millionen Euro.