"Korkenzieher-Spuren", nennt Kemmerle seine Schwünge. Bis zu 100 nebeneinander, eine wie die andere. Harmonisch geschwungen, immer im selben Rhythmus, im Abstand von ein bis zwei Metern. Dabei sucht sich der Koch aus Vöhrenbach im Schwarzwald-Baar-Kreis immer wieder neue, unberührte Pulverschneehänge. Und er hat hohe Ansprüche.
"Alles was ich mache, will ich hundertprozentig machen. Möglichst perfekt. Wenn mir eine Spur nicht gelingt, dann ist der Hang versaut. Dann ist das Bild kaputt."

Kemmerle zieht dann weiter zum nächsten Hang. Seit zwölf Jahren macht er das, bis zu 7.000 Korkenzieherspuren, schätzt er, hat er schon in die verchneiten Schwarzwaldhänge gemalt. Und er empfindet dabei immer eine große Zufriedenheit. Eines Tages flog ein Flugzeug über ihn hinweg. Kemmerle dachte sich nichts weiter dabei. Stutzig wurde er, als das Flugzeug umdrehte und nochmal über ihn drüber flog. Etwa ein Jahr später entdeckte er dann ein Luftbild in einer Skizeitschrift. Titel: Spuren im Schwarzwald. Es waren seine Spuren.
