Um eine Kreuzotter zu sehen, braucht es großes Glück. Denn die Tiere sind nicht nur scheu, sie werden auch immer seltener. Im Südschwarzwald gibt es beispielsweise nur noch drei Orte mit größeren Vorkommen. Einer davon ist der Stadtrand von Titisee-Neustadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Die Kreuzotter mag Bahndämme als Lebensraum
Eine Kreuzotter ist genügsam. Grobe Steine, freie Flächen und viel Unterschlupf - mehr braucht die kleine giftige Schlange nicht. Ihr idealer Lebensraum sind deswegen unter anderem Bahndämme. Der Lärm durch die vorbeifahrenden Züge stört sie dabei übrigens nicht: Kreuzottern sind nämlich taub.

Da auch im Schwarzwald immer mehr Fläche versiegelt wird, schrumpft der Lebensraum der Kreuzotter auch in Südbaden. Neue Siedlungen, Gewerbegebiet oder Straßenbau machen den Tieren zu schaffen. Ein Forschungsprojekt im Regierungspräsidium Freiburg will nun die Lebensräume der Kreuzottern optimieren.
Für das Projekt werten die Forschenden große Datenmengen aus. Am Ende sollen Rückzugsorte wie Bahndämme für die Kreuzotter erhalten und verbessert werden. Die Forschenden wollen auch Wissenslücken schließen und den Menschen die Angst vor der bekanntesten Giftschlange Deutschlands nehmen
Die haben mehr Angst vor uns, als wir vor ihnen.
Eine Kreuzotter ist giftig, trotzdem aber eher ungefährlich
Obwohl die Kreuzotter eine giftige Schlange ist, gilt sie für den Menschen als ungefährlich. Die Schlangen sind sehr scheue Tiere und gehen uns aus dem Weg. Der Biss einer Kreuzotter gilt nur für stark geschwächte Menschen als gefährlich oder lebensbedrohlich. Meistens gibt es nach einem Biss keine Beschwerden. Einen Arzt sollte man nach einem Kreuzotterbiss dennoch aufsuchen.