Auf einem Teil des Freiburger Rathausplatzes stehen unter anderem zwei Zelte und Pavillons, in denen Mitglieder von "Students for Future" dauerhaft campieren wollen. Offizielle Eröffnung war am Sonntagabend. Mit dem Klimacamp sollen Politik und Gesellschaft zu schärferem Vorgehen gegen den Klimawandel aufgefordert werden. An dem Klimacamp sind laut einer Organisatorin neben den Students for Future unter anderem auch Mitglieder von Fridays sowie Parents for Future und Greenpeace beteiligt.
Notfalls wollen die Aktivisten bis 2035 für mehr Klimaschutz campieren
Die Klimaschützer kündigten einen langen Atem an: Das Camp sei bis 2035 angemeldet - also für 13 Jahre. Man hoffe aber, nicht so lange ausharren zu müssen. Natürlich wisse keine der jetzt anwesenden Personen, wo sie 2035 sein werde. Ziel sei aber, dass immer wieder neue Aktivisten nachkämen.
Holzkonstruktion für Dauercamp am Samstag aufgebaut
Etwa 30 Klimaaktivisten hatten am Samstag das Protest-Camp auf dem Freiburger Rathausplatz aufgebaut. Die zumeist jungen Leute haben zunächst Holzkonstruktionen als Untergrund für ihre Zelte aufgebaut, Transparente gespannt und einen Info-Stand eingerichtet. Das Camp sei seit Monaten geplant worden, so die 20-jährige Teilnehmerin Meret Knichel.
Die Liste der Forderungen ist lang. Mit Blick auf Freiburg wollen die Aktivisten unter anderem mehr Radwege, keine Autobahn durch die Stadt und eine Solaroffensive. Und sie fordern, dass Freiburg den sozial-ökologischen Notstand ausruft. Im Regionalverband Südlicher Oberrhein sollten, nach Meinung der Klimaaktivisten, bis 2035 457 Windkraftanlagen errichtet werden. In der Auftaktwoche des Camps ist ein umfangreiches Programm mit Workshops, Vorträgen und Diskussionen geplant. Da soll auch über Klimagerechtigkeit diskutiert werden.
Dauerhafte Klimacamps gibt es bereits in mehreren Städten, unter anderem in Konstanz und Augsburg.
Überschneidungen mit Gruppierung "Transformationsuni 2.0"
Zander, der Sprecher des Klima-Camps, ist auch Sprecher der Gruppierung "Transformationsuni 2.0", die im Juni mehrere Tage lang einen Hörsaal der Freiburger Universität besetzt hatte. Auch bei der Aktion ging es den Aktivistinnen und Aktivisten um das Klima. Sie hatten die Leitung der Universität aufgefordert, den sozial-ökologischen Notstand auszurufen. Nach einer Woche haben sie das Gesprächsangebot der Universitätsleitung angenommen, den Hörsaal verlassen und erste inoffizielle Gespräche geführt, wie sie mitteilten. Ihr Anliegen soll in der kommenden Senatssitzung thematisiert werden.